Heute haben die Gespräche über den Wiederaufbau des Gazastreifens in Kairo begonnen. Ägyptens Ministerpräsident Mustafa Madbuli und sein palästinensischer Kollege Mohammed Mustafa haben einen umfassenden Plan entwickelt, um den Menschen in Gaza zu helfen, die durch den anhaltenden Konflikt schwer betroffen sind. Kairo hat betont, dass die Bewohner in Gaza bleiben müssen, anstatt umgesiedelt zu werden, was in starkem Gegensatz zu einem Vorschlag von US-Präsident Donald Trump steht. Trump hat vorgeschlagen, die Kontrolle über Gaza zu übernehmen und die palästinensische Bevölkerung in andere arabische Staaten umzusiedeln, was international auf erhebliche Kritik gestoßen ist. Laut Tagesschau gibt es zudem einen Sondergipfel der Arabischen Liga, der am 4. März stattfinden soll.

Die Situation im Gazastreifen bleibt angespannt, insbesondere nach dem Ende der ersten Phase der Waffenruhe, die am 19. Januar begann und 42 Tage dauerte. In dieser Phase wurden 25 Geiseln sowie acht Leichen israelischer Entführter von der Hamas freigegeben, während Israel im Gegenzug 1.777 palästinensische Häftlinge entließ. Die Verhandlungen über die zweite Phase, die ein endgültiges Kriegsende und die Freilassung weiterer Geiseln beinhalten soll, haben noch nicht begonnen. Die RND berichtet, dass Israel die Verlängerung der ersten Phase anstrebt, was von der Hamas abgelehnt wurde, da diese mit der zweiten Phase fortfahren möchte.

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Humanitäre Lage und Wiederaufbau

Der UN-Generalsekretär António Guterres hat betont, dass es entscheidend ist, die Waffenruhe zu verlängern und vor einem scheitern der Vereinbarung zu warnen. Dabei steht die Freilassung weiterer Geiseln im Vordergrund. Der Zustand der verbleibenden Geiseln in Gaza ist kritisch, was die humanitären Herausforderungen weiter verstärkt. Der Gesundheitszustand von 59 Geiseln, die sich noch in der Gewalt der Hamas befinden, ist äußerst besorgniserregend, darunter befinden sich mehrere Personen mit deutscher Staatsbürgerschaft.

Die humanitäre Lage im Gazastreifen hat sich zwar verbessert, bleibt jedoch angespannt. Laut ZDF leben ungefähr eine Million Menschen unter unzureichenden Bedingungen, während Tausende in Zelten ohne ausreichenden Schutz untergebracht sind. Über 69% der Gebäude im Gazastreifen sind beschädigt oder zerstört, und der Wiederaufbau könnte bei anhaltender Blockade bis zu 350 Jahre dauern. Die Schäden aus den ersten vier Kriegsmonaten belaufen sich auf etwa 18,5 Milliarden US-Dollar, und die Schuttbeseitigung würde mit 100 Lastwagen mehr als 15 Jahre in Anspruch nehmen.

Internationale Reaktionen und Perspektiven

Internationale Akteure setzen sich für eine Rückkehr zur palästinensischen Autonomiebehörde ein, während Israel einen eigenen Staat für die Palästinenser ablehnt. Ausländische Investitionen in ein Gebiet ohne klar definierte Regierung gelten als unwahrscheinlich, was die Herausforderungen beim Wiederaufbau weiter steigert. Dennoch gibt es Bestrebungen, Pläne zur Wiederherstellung der Infrastruktur in Angriff zu nehmen, wobei Ägypten eine aktive Rolle spielt. Die Geschehnisse in Kairo und die bevorstehenden Gespräche über die zukünftige Kontrolle des Gazastreifens sind entscheidend für die weitere Entwicklung in der Region und könnten langfristige Auswirkungen auf den Frieden im Nahen Osten haben.