Nach fast 16 Monaten anhaltender Konflikte zwischen Israel und Hamas ist die Zerstörung im Gazastreifen enorm. Der US-Sonderbotschafter für den Nahen Osten, Steve Witkoff, hat nach einem Besuch in der Region alarmierende Einschätzungen zur Lage abgegeben. Er erklärt, dass „fast nichts mehr übrig“ sei von der Infrastruktur des Gazastreifens. Witkoff schätzt, dass der Wiederaufbau zwischen zehn und 15 Jahren in Anspruch nehmen könnte. Der Abriss und die Beseitigung der Trümmer werden sich voraussichtlich über fünf Jahre erstrecken, während die Bewertung der Tunnel unter dem Gebiet zusätzliche Zeit benötigt, um neue Fundamente für den Wiederaufbau zu schaffen.Remszeitung berichtet.
Witkoff, der auch als Immobilieninvestor und Trump-Unterstützer bekannt ist, hat die Risiken in der Region hervorgehoben, insbesondere durch nicht explodierte Sprengkörper. Ägypten und Jordanien haben eine von Trump vorgeschlagene Umsiedlung der Palästinenser aus Gaza rigoros abgelehnt. Witkoff bestätigte, dass er nicht mit Trump über diese Idee gesprochen habe, die von der palästinensischen Führung und den Nachbarstaaten ebenfalls abgelehnt wurde. Bei seinem Besuch stellte er auch fest, dass viele Menschen im Norden des Gazastreifens ihre Häuser überprüfen wollen, jedoch ohne Wasser oder Elektrizität sindYahoo berichtet.
Aktuelle Entwicklungen und humanitäre Herausforderungen
Die israelische Regierung hat einem Abkommen zugestimmt, das die Kampfhandlungen für sechs Wochen einstellen soll. In dieser ersten Phase soll die Hamas 33 Geiseln freilassen. Das Abkommen ist in mehrere Phasen unterteilt, wobei ein dauerhafter Waffenstillstand und die Wiederaufbauphase nach der ersten Phase folgen sollen. Ein kritischer Punkt bleibt der Grenzübergang Rafah zu Ägypten, der für die Lieferung von Hilfsgütern von entscheidender Bedeutung ist. Bereits 120.000 Tonnen humanitäre Güter stehen für den Gazastreifen bereit, aber die Verteilung könnte unter der Kontrolle der Hamas stehen und viele weitere Herausforderungen mit sich bringenZDF berichtet.
Die geschätzten Kosten für den Wiederaufbau des Gazastreifens belaufen sich auf etwa 18,5 Milliarden US-Dollar. Dennoch könnten die politischen Gegebenheiten und die Herrschaft der Hamas die internationale Unterstützung behindern. Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte ein humanitäres Unterstützungsprogramm in Höhe von 120 Millionen Euro an. Trotz der dringenden Notwendigkeit könnte es allerdings sein, dass viele internationale Akteure zunächst abwarten, bevor sie sich engagieren. Fragen des Wiederaufbaus sind stark mit politischen Perspektiven verknüpft, was die Situation weiter kompliziert.