US-Präsident Donald Trump hat kürzlich Pläne für den Gazastreifen vorgestellt und damit Bedenken hinsichtlich der Waffenruhe zwischen Israel und Hamas geweckt. Trump schlägt vor, den Gazastreifen zu „übernehmen“ und zwei Millionen Palästinenser umzusetzen, mit dem Ziel, die Region in eine „Riviera des Nahen Ostens“ zu transformieren. Diese Idee stößt auf Kritiken, da Familien von im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln befürchten, dass ihre Angehörigen in den Hintergrund gedrängt werden könnten. Gespräche über die zweite Phase der Waffenruhe, die ursprünglich am Montag beginnen sollten, wurden nun auf Samstag verschoben.
Die israelische Regierung plant, eine Delegation von Geheimdienstbeamten nach Doha zu entsenden, was auf eine mögliche Verzögerung bei der Waffenruhe hindeutet. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu könnte die zweite Phase hinauszögern, um seinen ultrarechten Koalitionspartnern entgegenzukommen. Ein arabischer Diplomat äußerte bereits Bedenken, dass Trumps Vorschläge gefährlich für die fragile Waffenruhe sein könnten. Israel und Hamas hatten sich zuvor auf eine sechswöchige Waffenruhe ab dem 19. Januar geeinigt, vermittelt durch die USA, Katar und Ägypten.
Aktueller Stand der Verhandlungen
Verhandlungen über die zweite Phase der Waffenruhe zwischen Israel und Hamas sollen am Dienstag beginnen. Premierminister Netanjahu äußert sich zurzeit wenig zu den Entwicklungen. Bilder von Hamas-Terroristen sowie der Rückkehr von Palästinensern in den Gazastreifen verunsichern zahlreiche Israelis. Währenddessen hat Hamas den Wiederaufbau des Gazastreifens angekündigt und geäußert, dass die Palästinenser die Region selbst verwalten wollen.
Die zweite Phase sieht vor, dass alle verbleibenden Geiseln gegen Häftlinge ausgetauscht werden und das israelische Militär sich aus dem Gazastreifen zurückzieht. Diese Phase wird mit Spannung erwartet, da auch der Austausch von Gefangenen gefordert wird, darunter bekannte Mörder. Finanzminister Bezalel Smotrich befürwortet eine Fortsetzung des Krieges gegen Hamas sowie Trumps Umsiedlungspläne. Analysten wie Ghassan Al-Khatib sehen den Vorschlag Trumps als Unterstützung für Netanjahu in seiner derzeit schwierigen politischen Lage.
Die laufende Waffenruhe und deren Ausblick
Die Waffenruhe im Gazastreifen, die am 19. Januar 2025 in Kraft trat, begann mit fast dreistündiger Verzögerung. Die israelische Armee setzte ihre Angriffe fort, bis die Namen von drei Geiseln übermittelt wurden. Nach über einem Jahr wurden bereits drei israelische Geiseln freigelassen, und es sind einige weitere Schritte zur Verbesserung der Lebensmittelversorgung für die über zwei Millionen Bewohner des Gazastreifens geplant. Laut UN leiden 90 Prozent der Gazabewohner unter Hunger.
Das Abkommen sieht mehrere Phasen vor: In der ersten Phase sollen 33 von 98 verbliebenen israelischen Geiseln gegen rund 1.900 palästinensische Häftlinge ausgetauscht werden. Die zweite Phase wird den Austausch der verbleibenden Geiseln und einen dauerhaften Waffenstillstand anstreben, während die dritte Phase die Rückgabe der Überreste gefallener israelischer Geiseln und den Beginn des Wiederaufbaus im Gazastreifen umfasst.
Die Welt blickt gespannt auf die Entwicklungen in der Region, während sich die Gespräche über die Zukunft des Gazastreifens fortsetzen. Die Unsicherheit bleibt groß, nicht nur bezüglich der deutschen politischen Landschaft und Netanjahus weiteren Schachzüge, sondern auch über das Schicksal der Geiseln und der Palästinenser.
Mehr Informationen dazu finden Sie bei lvz.de, tagesschau.de und zdf.de.