Am 26. Januar 2025 wurden in einem weiteren Schritt zur Deeskalation des Konflikts zwischen Israel und der Hamas vier Frauen in Gaza freigelassen. Dies geschah im Rahmen eines Abkommens über einen Waffenstillstand und den Austausch von Geiseln, das nach dem blutigen Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 vereinbart worden war. In den letzten Wochen haben sich die Verhandlungen zwischen den beiden Seiten intensiviert und es wurde eine erste Phase des Abkommens implementiert, die die Freilassung einer Reihe von Geiseln vorsieht.
Der neue US-Präsident Donald Trump hat sich kürzlich zum Konflikt geäußert und eine vollständige Umsiedlung der Palästinenser im Gazastreifen vorgeschlagen. Dieser Vorschlag fand Unterstützung bei Israels Finanzminister Bezalel Smotrich, der die Notwendigkeit unkonventioneller Lösungen zur Beilegung des Nahost-Konflikts betonte. Trump selbst bezeichnete den Gazastreifen als „Abrissbrache“ und schlug vor, dass Ägypten und Jordanien Palästinenser aufnehmen sollten.
Freilassungen im Rahmen des Waffenruhe-Abkommens
Die Freilassung der vier Frauen ist Teil eines umfassenderen Prozesses, in dem auch drei israelische Geiseln, die über 15 Monate von der Hamas festgehalten wurden, nach Israel zurückgebracht wurden. Die Geiseln wurden dem Roten Kreuz übergeben und anschließend mit ihren Müttern in Israel vereint. Ihr Gesundheitszustand wurde als stabil beschrieben, was Grund zur Hoffnung gibt, dass die restlichen Geiseln ebenfalls bald freikommen können. Bisher haben die Verhandlungen über die Freilassung insgesamt 90 palästinensische Häftlinge als Gegenleistung zu den Geiseln in Israel zu einer ersten Phase des Abkommens geführt, die zunächst auf etwa 42 Tage begrenzt ist.
Die Waffenruhe, die seit kurzem in Kraft ist, sieht vor, dass im Gegenzug für die Freilassung der Geiseln in Israel Häftlinge entlassen werden. Zum Beispiel haben bereits 200 Palästinenser, darunter etwa 130 nach Ramallah und 70 nach Ägypten, das Gefängnis verlassen. Es bleibt jedoch unklar, wie viele Geiseln noch in der Gewalt der Hamas sind; offizielle israelische Stellen sprechen von 98 verbliebenen Geiseln, während die Hamas plant, weitere Geiseln freizulassen und Informationen über deren Status bereitzustellen.
Proteste und politische Spannungen
In Israel steigen derweil die Proteste, die die Regierung auffordern, das Waffenruhe-Abkommen einzuhalten und alles zu tun, um die noch verbliebenen 90 Geiseln zu befreien. Gleichzeitig gab es Berichte über Israel, die der Hamas Verstöße gegen die Waffenruhe vorwerfen, darunter die Nichtfreilassung einer zivilen Geisel. Dies zeigt, wie fragil die Situation ist und wie schnell sich die Lage ändern kann.
Die geopolitischen Spannungen in der Region werden auch durch die Beziehungen zwischen den USA und Israel beeinflusst. Donald Trump, dessen Verhältnis zu Premier Benjamin Netanjahu relativ freundlich ist, drohte der Hamas und zeigte sich an einer schnellen Lösung interessiert. Im Gegensatz dazu ist die Beziehung zwischen Netanjahu und dem derzeitigen US-Präsidenten Joe Biden angespannt. Experten glauben, dass Netanjahu ein Abkommen lieber unter Trump abschließen würde, was die Wahrscheinlichkeit einer Einigung in naher Zukunft verringern könnte. Der innenpolitische Druck auf ihn wächst, insbesondere von rechtsextremen Ministerien, die mit einem Austritt aus der Regierung drohen, falls ein Geisel-Abkommen zustande kommt.
Zusätzlich haben die Huthi-Rebellen im Jemen verkündet, dass sie 153 Gefangene freilassen werden, darunter ältere Menschen und Verwundete. Die Entwicklungen in der Region bleiben angespannt, während pro-palästinensische Proteste stattfinden und die internationale Gemeinschaft einen Blick auf den weiteren Verlauf der Verhandlungen wirft.
Zusammenfassend bringen die freigelassenen Geiseln Hoffnung auf Frieden, während der Druck auf alle Beteiligten wächst, nachhaltige Lösungen im Nahost-Konflikt zu finden. op-online berichtet, dass die Freilassungen Teil eines komplexen Deals sind und die Verhandlungen in eine entscheidende Phase eingetreten sind. ZDF hebt hervor, dass der Zustand der Geiseln stabil ist und dass die ersten Hilfslieferungen im Gazastreifen nach Inkrafttreten der Waffenruhe eingetroffen sind. Des weiteren zeigt sich bei Tagesschau, dass die Verhandlungen über die zweite Phase des Abkommens bereits in Gang kommen sollen.