US-Präsident Donald Trump hat am 1. Februar 2025 die Einführung höherer Zölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China angekündigt. Die neuen Zölle sollen bis zu 25 Prozent für kanadische und mexikanische Waren und bis zu 10 Prozent für Produkte aus China betragen. In einer offiziellen Mitteilung des Weißen Hauses betont Trump, dass diese Maßnahmen zur Sicherstellung der nationalen Sicherheit und zur Bekämpfung von illegaler Migration sowie Drogenproblemen, insbesondere in Bezug auf Fentanyl, ergriffen werden.

Fentanyl, eine stark wirkende Droge, die hauptsächlich aus China importiert wird, fordert jährlich etwa 75.000 Menschenleben in den USA. Trump weist darauf hin, dass ausländische Drogenkartelle jährlich „250.000 bis 300.000 Amerikaner“ töten, obwohl Experten die Komplexität des Problems betonen und Trumps Aussagen als irreführend einstufen. Die Überdosen-Todesfälle lagen in den Jahren 2022 und 2023 bei etwa 114.000 pro Jahr, wobei die Fentanyl-Todesfälle nicht in der behaupteten Höhe liegen. Im Jahr 2024 wurden aus Kanada weniger als 50 Pfund Fentanyl in die USA geschmuggelt, während es aus Mexiko über 21.000 Pfund waren.

Ziele der Zölle und internationale Reaktionen

Trump sieht in den Zöllen ein Mittel, um die Attraktivität von Importen aus diesen Ländern zu senken und schließt nicht aus, im Fall von Mexiko und Kanada auch Gespräche über die Zölle zu führen. Währenddessen haben die betroffenen Länder bereits auf diese Ankündigung reagiert. Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum hat angedeutet, dass Gegenzölle in Betracht gezogen werden. Kanada plant seinerseits, Zölle in Höhe von 25 Prozent auf US-Waren im Gesamtwert von 155 Milliarden Dollar zu erheben und erwägt Maßnahmen im Handel mit kritischen Mineralien.

Das Handelsdefizit der USA betrug im Jahr 2023 über eine Billion US-Dollar, mit einem Defizit von 382,2 Milliarden US-Dollar gegenüber China, 130,5 Milliarden US-Dollar gegenüber Mexiko und 80,1 Milliarden US-Dollar gegenüber Kanada (Stand 2022). Trump hebt hervor, dass der Handel in Kanada 67 Prozent, in Mexiko 73 Prozent und in China 37 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht, während es in den USA nur 24 Prozent sind.

Chinas Antwort auf die Zölle

China hat auf die US-Zölle mit einer Klage bei der Welthandelsorganisation (WTO) reagiert und spricht von „entsprechenden Gegenmaßnahmen“. Das chinesische Handelsministerium hat die US-Strafzölle als schwerwiegenden Verstoß gegen WTO-Regeln kritisiert und fordert die USA auf, einen offenen Dialog und verstärkte Zusammenarbeit zu suchen. Die chinesische Regierung weist auch Trumps Begründung zurück und betont, dass die geplanten Zölle die Zusammenarbeit im Kampf gegen den Drogenhandel untergraben würden.

Während die Trump-Administration die hohen Zölle als notwendig erachtet, um die nationale Sicherheit zu gewährleisten und den Drogenfluss aus Mexico und China zu reduzieren, unterstreichen Experten, dass die Realität der Drogenkrise in den USA vielschichtiger ist. Die Maßnahmen könnten möglicherweise die diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und ihren Nachbarn sowie China weiter belasten.

Insgesamt scheinen die vom Weißen Haus angekündigten Zölle auf die bevorstehenden Verhandlungen über zukünftige Handelsbeziehungen und Sicherheitsfragen zum Drogenhandel erhebliche Auswirkungen zu haben.