Thailand hat einen bedeutenden Schritt in Richtung Gleichstellung unternommen, indem es die „Ehe für alle“ eingeführt hat. Dies ermöglicht gleichgeschlechtlichen Paaren, legal zu heiraten. Nach mehr als 20 Jahren Aktivismus und Bemühungen wurde das entsprechende Gesetz, das nun gleiche Rechte für homo- und heterosexuelle Paare gewährt, im vergangenen Jahr von der thailändischen Regierung verabschiedet. Die ersten Ehen wurden in einer spektakulären Massenhochzeit im Einkaufszentrum Siam Paragon in Bangkok gefeiert.

Heute strömten viele homo- und transsexuelle Paare, auch aus dem Ausland, zu den Standesämtern. Die Massenhochzeit, bei der mehr als 1.000 Paare registriert werden sollten, ist ein Zeichen für die offene und liberale Haltung Thailands gegenüber LGBTQI+-Personen. Diese Eröffnung wird nicht nur von den Paaren selbst, sondern auch von den Behörden mit großer Hoffnungen verfolgt. Obwohl anfängliche Zahlen zur Teilnahme noch nicht vorliegen, ist die Begeisterung in der Community spürbar.

Ein Weg zur Gleichstellung

Das neue Gesetz ersetzt die geschlechtsspezifischen Begriffe „Männer“ und „Frauen“ sowie „Ehemann“ und „Ehefrau“ durch neutrale Begriffe wie „Personen“ und „Ehepartner“. Zudem werden nicht-heterosexuellen Paaren die gleichen finanziellen, medizinischen und anderen Rechte gewährt wie heterosexuellen Paaren. Zuvor gab es in Thailand lediglich ein Lebenspartnerschaftsgesetz, das für queere Paare jedoch nicht die vollen Eherechte garantierte. Diese Entwicklung ist besonders bedeutsam, da Thailand das erste Land in Südostasien ist, das gleichgeschlechtliche Ehen legalisiert hat. Vor Thailand hatten nur Taiwan und Nepal in Asien diesen Schritt gewagt.

Die thailändische Regierung plant zudem, die nationale Tourismusstrategie zu nutzen, um die LGBTQI+-Community als wichtige Zielgruppe zu fördern. Ab Februar 2024 wollen 70 thailändische Reiseveranstalter Gespräche mit internationalen Agenturen führen, die sich auf queeren Tourismus und Hochzeitsplanung spezialisiert haben. Das Land ist ein beliebtes Reiseziel für queere Touristen weltweit und könnte sich um die Ausrichtung der World Pride 2030 bewerben, was die Sichtbarkeit und das Engagement Thailands für die LGBTQI+-Rechte weiter stärken würde.

Die Feierlichkeiten zur Einführung der „Ehe für alle“ in Thailand sind gleichzeitig ein Zeichen des Wandels in einer Region, die oft von konservativen Wertvorstellungen geprägt ist. Der liberale Umgang mit transgender und homosexuellen Menschen hebt Thailand von anderen Ländern in Südostasien ab und bestätigt die positive Entwicklung der queeren Rechte im Land. Thailand ist somit ein Hoffnungsträger für Gleichstellung und Akzeptanz.

bnn.de berichtet, dass … weiteres über die gesetzlichen Neuerungen und sozialen Entwicklungen in Thailand informiert, während msn.com auf die Massenhochzeiten und die Bedeutung für den Tourismus eingeht. Auch spiegel.de berichtet über die gesellschaftlichen Auswirkungen dieser gesetzlichen Änderung und den optimistischen Ausblick auf die Zukunft Thailands in Bezug auf LGBTQI+-Rechte.