Die erste Phase der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas, die mittlerweile sechs Wochen andauerte, ist am heutigen Tag, dem 2. März 2025, ausgelaufen. Während die Gespräche über eine Folgevereinbarung gescheitert sind, zeigt Israel sich offen für Vorschläge zur Verlängerung der Feuerpause. Gemäß einem Vorschlag des US-Sondergesandten Steve Witkoff soll die Waffenruhe während des Ramadan und Pessach aufrechterhalten werden, was eine Geiselbefreiung durch die Hamas einschließt. Die Geiseln sollen bereits am ersten Tag der verlängerten Waffenruhe, sowohl lebende als auch tote, freigelassen werden.

Hamas hat diesen Vorschlag bislang nicht akzeptiert. Die Spannung zwischen den Konfliktparteien bleibt hoch, insbesondere nachdem Israel der Rückzug von Truppen und die Freilassung von Geiseln erschwert wurden. Vorfälle wie die Übergabe der falschen Leiche einer Frau haben das Vertrauen weiter belastet. Israel behauptet zudem, dass eine forensische Untersuchung ergeben habe, dass eine Geisel und ihre Kinder ermordet wurden, während Hamas erklärt, die Familie sei bei einem israelischen Luftangriff ums Leben gekommen, Beweise für diese Behauptung fehlen jedoch.

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Kritische Verhandlungen und internationale Reaktionen

In den kommenden Tagen sind weitere Verhandlungen zur Fortsetzung der Waffenruhe geplant. UN-Generalsekretär António Guterres bezeichnete die Zeit als „kritisch“. Hamas fordert den Rückzug israelischer Truppen als Teil der nächsten Phase, während Israel eine Verlängerung der Waffenruhe anstrebt. Berichten zufolge plant die israelische Regierung, den Krieg offiziell für beendet zu erklären, sollte eine Einigung erzielt werden. Rechtsextreme Koalitionspartner von Regierungschef Benjamin Netanjahu fordern hingegen die vollständige Zerstörung der Hamas und setzen die Regierung so unter Druck.

Ein Verhandlungsteam aus Kairo kehrte nach indirekten Gesprächen mit Katar, Ägypten und den USA zurück, während Guterres einen Sondergipfel der Arabischen Liga plant, um über den Wiederaufbau des Gazastreifens und mögliche Friedensperspektiven zu beraten. Eine zweite Phase der Waffenruhe sollte ursprünglich im Februar beginnen und eine schrittweise Truppenabzugsstrategie beinhalten, wobei Israel weiterhin Waffenschmuggel durch Tunnel verhindern möchte.

Trauer um die Opfer

In Israel hat der Tod von Schiri Bibas und ihren beiden Söhnen Kfir und Ariel, die von der Hamas getötet wurden, eine Welle der Trauer ausgelöst. Zehntausende Menschen nahmen an einem Trauerzug teil, in dem Teilnehmer orangefarbene Luftballons mitbrachten und Schilder mit der Aufschrift „Entschuldigung“ hielten. Die Särge der Familie wurden in der Nähe von Nir Oz beigesetzt. Die entgegengebrachte Unterstützung wurde von der Familie gewürdigt, während die israelische Armee am Freitag nach einer forensischen Untersuchung vermeldete, dass die Kinder im November 2023 brutal ermordet wurden.

Die komplexe Lage im Gazastreifen und die damit verbundenen politischen Verhandlungen bleiben angespannt. Auch bei der noch ausstehenden Freigabe weiterer Geiseln ist das Vertrauen zwischen den Konfliktparteien stark gefährdet. In einer Zeit, in der viele Hoffnungen auf eine langfristige Stabilität gelegt werden, bleiben die Herausforderungen groß.

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Für weitere Informationen ist der Artikel von Tagesschau, ZDF und Süddeutsche Zeitung eine wichtige Informationsquelle.