Argentiniens Präsident Javier Milei bezieht klar Stellung zu den neuen Handelsplänen der Trump-Regierung. Er kündigte an, Argentinien zum ersten Land zu machen, das dem Gegenseitigkeitsabkommen der USA beitritt, welches die Einführung reziproker Zölle vorsieht. Diese Ankündigung machte er während einer Rede bei der CPAC-Konferenz in National Harbor, Washington, wo sich zahlreiche konservative US-Aktivisten und Politiker versammelten. Milei ist ein bekannter Bewunderer von Donald Trump und betont seit seiner Amtsübernahme im Dezember 2023 die Nähe zu dem ehemaligen US-Präsidenten. Auf Treffen zwischen den beiden Politikern wurden zudem Wirtschaftsreformen und eine engere Zusammenarbeit diskutiert.

Die Pläne umfassen, dass die USA Zölle in Höhe derjenigen erheben, die Handelsparter für Importe aus den USA verlangen. Vorgesehen ist eine umfassende Prüfung der Handelsbeziehungen vor der Implementierung dieser Zölle, möglicherweise bereits ab April 2024. Donald Trump hatte bereits in der Vorwoche ein Memorandum zur Vorbereitung dieser reziproken Zölle unterzeichnet und damit darauf hingewiesen, dass insbesondere Länder betroffen sein könnten, die die USA als „unfair“ behandeln, auch EU-Staaten.

Mileis Sparpolitik zeigt Wirkung

Milei hat eine strikte Sparpolitik verfolgt, die bereits erste Erfolge zeigt. Die Inflationsrate in Argentinien ist auf den niedrigsten Wert seit über vier Jahren gesunken, bleibt jedoch weiterhin hoch. Trotz dieser Erfolge bleibt die Armutsquote alarmierend und lag im vergangenen Jahr bei über 50 Prozent. Milei ist nicht nur für seine Sparmaßnahmen bekannt, sondern hat auch eine radikale „Schocktherapie“ mit heftigen Einschnitten bei Staatsausgaben angekündigt. Im Jahr 2024 erzielte die argentinische Regierung erstmals seit 2020 einen Haushaltsüberschuss.

Auf internationaler Ebene gerät das Thema Zölle in den Fokus. Nach Trumps Wiederwahl im November 2024 fanden im Europäischen Parlament Debatten über die möglichen Auswirkungen auf die transatlantischen Beziehungen statt. Führende EU-Abgeordnete forderten, die transatlantische Zusammenarbeit fortzusetzen. Die Zolldrohungen der Trump-Regierung stießen auf scharfe Kritik, wo insbesondere die schädlichen Auswirkungen auf Unternehmen und Verbraucher hervorgehoben wurden. Bernd Lange, Vorsitzender des Ausschusses für internationalen Handel, wies sogar auf die Möglichkeit von Gegenzöllen hin. Sophie Wilmès, stellvertretende Vorsitzende der Parlamentsdelegation für die Beziehungen zu den USA, betonte die Notwendigkeit der Abschreckung gegen solche Zölle.

Die Entwicklungen rund um die Zölle und die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Argentinien und den USA stehen somit in einem Kontext, der sowohl argentinische als auch europäische Interessen berührt. Die Dynamik, die durch Mileis Ankündigung und Trumps vorangegangene Maßnahmen entsteht, könnte weitreichende Folgen für den internationalen Handel haben.