Der Konflikt im Nahen Osten bleibt angespannt, insbesondere im Gazastreifen und im Libanon. Der israelische Geheimdienst, Shin Bet, hat eingeräumt, dass der verheerende Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 hätte verhindert werden können. Laut FAZ führte falsches Handeln des Geheimdienstes zu diesem Massaker. Ronen Bar, der Chef von Shin Bet, stellte fest, dass sowohl in der Nacht des Angriffs als auch in den Jahren davor versagt wurde. Generalleutnant Herzi Halevi räumte im Zusammenhang mit dem Versagen der israelischen Streitkräfte ebenfalls Verantwortung ein.

Inmitten dieser Angriffe hat Israel zugestimmt, eine Wasserentsalzungsanlage im Gazastreifen mit Strom zu versorgen, um die Trinkwasserproduktion zu erhöhen. Diese Maßnahme soll die tägliche Wasserproduktion von 5.000 auf 20.000 Kubikmeter steigern, wie von FAZ berichtet. UNICEF betreibt die Anlage, die die Gebiete Deir al-Balah, Chan Junis und Al-Mawasi versorgt, während die UN vor einem drohenden Mangel an sauberem Wasser warnt.

Geiselübergaben und politische Gespräche

Die Hamas hat die sterblichen Überreste von vier getöteten Geiseln an Israel übergeben, wie t-online berichtet. Die Übergabe fand in Chan Junis statt, und die Särge wurden über das Rote Kreuz überbracht. Anders als bei früheren Übergaben gab es diesmal keine große Propagandashow der Hamas. Es handelt sich bei den vier Opfern um israelische Männer im Alter zwischen 50 und 86 Jahren, die am besagten Tag von der Hamas entführt wurden.

Nach dieser Geiselübergabe hat Israel begonnen, palästinensische Häftlinge freizulassen, was Teil eines größeren Abkommens mit der Hamas ist. Laut diesem Abkommen sollen 1.904 palästinensische Häftlinge im Austausch für 33 Geiseln freikommen, wobei die erste Phase des Abkommens am Wochenende endet.

Militärische Eskalation

Im Libanon hat die israelische Armee einen Luftangriff auf südliche Vororte von Beirut durchgeführt, um einen Kommandeur der Hizbullah zu töten, der für Raketeneinschläge verantwortlich sein soll. Berichte über die Zahl der gefallenen oder verletzten Personen sind jedoch unklar. Zudem hat Israel insgesamt 180 Ziele der Hizbullah im Libanon angegriffen, während die USA ihre Staatsbürger auffordern, den Libanon zu verlassen, da die Sicherheitslage instabil bleibt.

US-Außenminister Antony Blinken forderte die Hamas auf, einem Friedensvorschlag Israels für eine Waffenruhe im Gazastreifen zuzustimmen. In der Zwischenzeit bereitet Israel eine mögliche Bodenoffensive im Libanon vor, um die Hizbullah zu schwächen, was Generalleutnant Halevi öffentlich ankündigte.

Wiederaufbaupläne für den Gazastreifen

Unabhängig von den laufenden Konflikten haben arabische Staaten in Kairo einen Wiederaufbauplan für den Gazastreifen erörtert, wie Die Zeit berichtet. Der Plan, der insgesamt 90 Seiten umfasst, stellt Investitionen von etwa 53 Milliarden Dollar in Aussicht und sieht den Bau von 400.000 neuen Wohnungen innerhalb von fünf Jahren vor. Ägyptischer Präsident Fattah al-Sissi präsentierte den Plan auch internationalen Führern, jedoch bleibt unklar, ob und wie dieser Plan umgesetzt werden kann, angesichts der instabilen Sicherheitslage.

Angesichts all dieser Entwicklungen steht Israels Regierung unter Druck, vor allem nach den Vorwürfen, die UN-Friedenstruppen absichtlich angegriffen zu haben, was Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vehement bestreitet. Zudem befeuert das israelische Kabinett Spekulationen über eine mögliche Umsiedlung der Palästinenser aus dem Gazastreifen.