Am 28. Januar 2025 landeten die ersten US-Deportationsflüge in Bogotá, Kolumbien, nachdem Präsident Gustavo Petro sich geweigert hatte, zwei Rückführungsflüge mit Migranten zu genehmigen. Kolumbianischer Präsident Petro begrüßte die ankommenden Migranten und stellte klar, dass sie keine Kriminellen seien. Ingesamt kamen zwei Flugzeuge mit 201 Migranten an, 110 aus Kalifornien und 90 aus Texas. Laut Al Jazeera hatte Kolumbien zuvor US-Militärflugzeuge abgelehnt, um zu vermeiden, dass die Passagiere wie Kriminelle behandelt wurden.

Diese Woche brach ein Konflikt zwischen Petro und US-Präsident Donald Trump aus, als die Rückführungsflüge abgelehnt wurden. Trump zeigte sich verärgert und ordnete daraufhin die Aussetzung der Visa-Ausstellung in der US-Botschaft in Bogotá an sowie ein Reiseverbot für einige kolumbianische Beamte. Zusätzlich drohte er mit 25 Prozent Zöllen auf kolumbianische Waren, die auf 50 Prozent steigen könnten, falls Kolumbien seine Haltung nicht ändere. In Reaktion darauf kündigte Kolumbien an, ebenfalls Zölle auf US-Waren zu erheben, was die Spannungen in den bilateralen Beziehungen weiter verschärfte.

Konditionen für Rückführungen

Die kolumbianische Regierung hat betont, dass Migranten unter „würdevollen Bedingungen“ akzeptiert werden würden. Außenminister Luis Gilberto Murillo erklärte, Kolumbien wolle sicherstellen, dass die Menschenrechte ihrer Bürger während des Rückführungsprozesses gewahrt bleiben. Petro wies darauf hin, dass Kolumbien unter vorherigen US-Regierungen die Rücknahme deportierter Bürger akzeptiert habe, jedoch die Transportbedingungen der Trump-Administration als inakzeptabel betrachtete. „Wir wollen nicht als Kolonie behandelt werden“, erklärte Petro in Bezug auf die US-Vorgaben.

Trump bekräftigte in einem Statement, dass die Zollmaßnahmen unabdingbar seien, um die nationale Sicherheit der USA zu schützen. Die US-Regierung hatte am Sonntag erklärt, einen Sieg im Konflikt mit Kolumbien über die Rücknahme deportierter Migrantenflüge erzielt zu haben, und kündigte an, dass Visa-Einschränkungen und verstärkte Zollkontrollen vorerst bestehen bleiben.

Migrationstrends aus Kolumbien

Kolumbien ist nicht nur ein wichtiger Partner für die USA in Lateinamerika, sondern auch ein bedeutender Akteur in der Migrationskrise. Von 2020 bis 2024 akzeptierte das Land insgesamt 475 Rückführungsflüge aus den USA. In den letzten Jahren sind Kolumbianer zu einer bedeutenden Gruppe an der US-Grenze zu Mexiko geworden, während Kolumbien im selben Zeitraum die Rolle als viertgrößter ausländischer Lieferant von Rohöl und größter Anbieter von frischen Schnittblumen für die USA festigte, wie AP News berichtet.

Insgesamt zeigen die jüngsten Entwicklungen in den kolumbianisch-US-amerikanischen Beziehungen, wie komplex und sensibel Fragen der Migration und internationalen Zusammenarbeit sind. Laut einer aktuellen Statista-Studie wird das Migrationssaldo von Kolumbien zwischen 2003 und 2023 weiterhin von erheblichem Interesse sein, insbesondere im Hinblick auf die verschiedenen politischen und wirtschaftlichen Dynamiken in der Region.