Die Situation im Südlibanon bleibt angespannt, da die libanesische Regierung besorgt ist, dass Israel seine Truppen nicht wie angekündigt bis zum 18. Februar 2025 zurückziehen wird. Laut Al Jazeera bleibt Israel an strategischen Standorten und hat trotz der Frist bereits kleinere Angriffe durchgeführt, was die Fragilität des Waffenstillstands mit Hezbollah verdeutlicht. Präsident Joseph Aoun äußerte Bedenken, dass ein vollständiger Rückzug nicht bis zur gesetzten Frist erreicht werden könnte.

In der Vergangenheit gab es mehrere gefährliche Vorfälle. So tötete ein israelischer Drohnenangriff in Sidon am Montag den Leiter der militärischen Operationen von Hamas im Libanon, Mohammad Shaheen. Laut Yahoo News warf die israelische Armee Shaheen vor, Terroranschläge aus dem Libanon heraus geplant zu haben. Die Angriffe könnten als Teil der weiterhin bestehenden militärischen Spannungen zwischen Israel und dem Libanon gewertet werden.

Waffenstillstand und politische Spannungen

Der Waffenstillstand zwischen Israel und Hezbollah trat am 27. November 2024 in Kraft und sah vor, dass Israel seine Truppen aus dem Südlibanon innerhalb von 60 Tagen abzieht. Ursprünglich sollte dieser Rückzug bis zum 26. Januar abgeschlossen sein, jedoch wurde die Frist bis zum 18. Februar verlängert, was sowohl von den libanesischen Behörden als auch von Tagesschau bestätigt wird. Die libanesische Armee gibt Israel die Schuld an den Verzögerungen, da Hezbollah sich bislang nicht aus den abgemachten Bereichen zurückgezogen hat. Premierminister Nadschib Mikati bekräftigte das Engagement der libanesischen Regierung, das Abkommen bis zur Frist umzusetzen.

Die Sicherheitslage hat sich während dieser Zeit weiter verschlechtert. Berichten zufolge gab es seit Inkrafttreten des Waffenstillstands tödliche Zwischenfälle im Südlibanon, einschließlich des israelischen Beschusses, der zu Todesfällen und Verletzten unter den Zivilisten führte. UNIFIL hat wiederholt zur Zurückhaltung aufgerufen und gefordert, dass das israelische Militär keine Angriffe auf Zivilisten führt.

Internationale Reaktionen und Ausblick

Die anhaltenden Spannungen wirft Fragen auf, ob die internationale Gemeinschaft die Entwicklungen im Libanon und die Rolle Israels weiter beobachten wird. Karim Bitar von der Sciences Po in Paris deutete an, dass möglicherweise eine stillschweigende Zustimmung der USA zum längerfristigen Verbleib israelischer Truppen besteht. Diese Situation könnte nicht nur den Frieden in der Region gefährden, sondern auch Auswirkungen auf zukünftige diplomatische Bemühungen haben.

Die libanesische Regierung und die internationale Gemeinschaft stehen vor der Herausforderung, eine Lösung für die anhaltenden Konflikte zu finden, die nicht nur humanitäre, sondern auch sicherheitspolitische Implikationen hat. Ob Israels Militär bis zur Frist seinen Rückzug tatsächlich vollziehen kann, bleibt abzuwarten.