Die Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas bringt einen neuen Hoffnungsschimmer in den Gazakonflikt. Aktuell wurden am heutigen Tag die Geiseln Ofer Kalderon (54) und Jarden Bibas (35) in Chan Junis im Gazastreifen an das Rote Kreuz übergeben. Diese Übergabe markiert einen weiteren Schritt im Rahmen der vereinbarten Waffenruhe, die seit dem 19. Januar 2025 in Kraft ist und die Freilassung von insgesamt 33 Geiseln vorsieht, gefolgt von der Entlassung von 1.904 palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen. Wie die Badischen Neuesten Nachrichten berichten, wird Keith Siegel (65) ebenfalls heute in Gaza freigelassen.
Im Rahmen des Abkommens soll der Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und Gaza wieder geöffnet werden, was humanitäre Hilfe für die Palästinenser erhöhen wird. In der ersten Phase der Vereinbarung wurden bereits 15 Geiseln in den letzten zwei Wochen und am Donnerstag freigelassen. Medienberichten zufolge, wurden die Geiseln nach ihrer Freilassung zunächst in ein Militärlager gebracht, wo sie ihre Familien treffen können, bevor sie in Krankenhäuser gebracht werden.
Aktuelle Situation der Geiseln
Die Herausforderungen im Gazastreifen bleiben jedoch enorm. Laut den israelischen Angaben sind noch 79 Geiseln im Gazastreifen, von denen 35 als tot gemeldet wurden. Auch wenn die Hamas angibt, dass acht der 33 Geiseln tot seien, sind die Identitäten dieser Personen unklar. Berichten zufolge wird in der zweiten Phase der Vereinbarung die Freilassung aller übrigen lebenden Geiseln stattfinden.
Die Tragik des Konflikts wird durch die Entführung der Familie Bibas besonders deutlich. Diese hatte weltweit Entsetzen ausgelöst, als die Frau und die Kinder der Familie Bibas in einem Anschlag getötet wurden, eine Information, die von der Hamas bestätigt, von Israel jedoch nicht bekräftigt wurde. Zu den noch in der Gewalt der Hamas befindlichen Geiseln gehört auch eine „niedrige zweistellige Anzahl von Personen mit Deutschlandbezug“.
Politische Dimension der Waffenruhe
Die israelische Regierung hat, trotz Widerstands von rechtsextremen Politikern, einer Waffenruhe und dem Abkommen mit der Hamas zugestimmt, dass am Sonntagmorgen um 7:30 Uhr MEZ in Kraft treten soll. Das Abkommen umfasst insgesamt drei Phasen. Während in der ersten Phase 33 Geiseln freigelassen werden, liegt der Fokus der zweiten Phase auf der Rückgabe aller lebenden Geiseln und dem Rückzug der israelischen Armee aus dicht besiedelten Gebieten des Gazastreifens. In der dritten Phase soll der Wiederaufbau im Gazastreifen beginnen.
Internationale Diplomaten, darunter Katar, die USA und Ägypten, haben an den Verhandlungen maßgeblich mitgewirkt. Präsident Biden bestätigte die Bedeutung des Abkommens für humanitäre Hilfe und die Rückkehr der Geiseln und betonte, dass die Koordination dieser Hilfe ein strittiger Punkt in den Verhandlungen war. Verhandlungen über die nächste Phase sollen 16 Tage nach Inkrafttreten der Waffenruhe beginnen.
Insgesamt zeigt sich, dass der Konflikt im Gazastreifen sowohl geopolitisch als auch humanitär komplex bleibt, während die Hoffnung auf eine dauerhafte Lösung allmählich wieder wachsen könnte. Das Lesen der aktuellen Entwicklungen und das Verständnis der zugrunde liegenden humanitären Krise bleibt für die internationale Gemeinschaft von großer Bedeutung. Eine Einigung der israelischen Regierung über die nächsten Schritte wird in den kommenden Tagen erwartet, wenn das israelische Parlament zusammentritt, um die Vereinbarungen zu besprechen.