Emily Damari, eine israelisch-britische Geisel, wurde nach mehr als 15 Monaten in der Geiselhaft der Hamas im Gazastreifen freigelassen. Ihre Befreiung markiert einen bedeutenden Fortschritt im Rahmen des laufenden Konflikts zwischen Israel und der militanten Gruppe. Während ihrer Entführung, die am 7. Oktober 2023 begann, als sie während des Hamas-Massakers aus ihrem Haus im Kibbuz Kfar Aza entführt wurde, verlor Damari tragischerweise zwei Finger. Berichte über ihren Zustand stammen aus mehreren israelischen Medien und basieren auf Informationen ihrer Familie. Bilder eines Videocalls mit ihrer Mutter zeigen Damaris bandagierte Hand, während ein weiteres Foto, das von der israelischen Regierung veröffentlicht wurde, ebenfalls ihre Verletzung dokumentiert.
Damari hat sowohl die israelische als auch die britische Staatsbürgerschaft. Die emotionale Wiedervereinigung mit ihrer Mutter Mandy wurde in einem Videocall festgehalten, wo Damari strahlend zu sehen war. Ihre Freilassung erfolgte im Rahmen eines Waffenstillstands zwischen Hamas und Israel, bei dem auch weitere Geiseln aus der Gewalt der militanten Gruppe befreit wurden.
Details zur Freilassung der Geiseln
Im Rahmen des ersten Phasen des Waffenstillstands wurden am Sonntag drei Geiseln, allesamt Frauen, in die Obhut des Roten Kreuzes in Gaza gegeben und anschließend an israelische Streitkräfte überstellt. Die israelische Armee erklärte, dass die freigelassenen Geiseln zu ihren Müttern gebracht wurden. Es wird geschätzt, dass noch etwa 100 Geiseln, lebend oder tot, in Gaza in Gefangenschaft sind. Die meisten wurden während des Angriffs von Hamas auf Israel entführt.
- Details zu den am Sonntag freigelassenen Geiseln:
- Romi Gonen: Sie wurde im Alter von 23 Jahren gefangen genommen, während sie versuchte, das Nova-Musikfestival im Süden Israels zu verlassen. Ihre Mutter berichtete, dass Romi während des Angriffs angeschossen wurde.
In den ersten sechs Wochen des Waffenstillstands sollen insgesamt 33 Geiseln freigelassen werden, darunter weibliche Soldaten, Zivilisten, Kinder und kranke sowie verwundete Personen. Dies gibt Grund zur Hoffnung, dass die Verhandlungen über die Rückkehr weiterer Geiseln vorankommen können.
Der Kontext des Konflikts
Der Hintergrund dieser Geiselnahmen ist der gewaltsame Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem mehr als 1.200 Menschen getötet und etwa 250 Geiseln entführt wurden. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen auf den Gazastreifen, wobei die Folgen für die palästinensische Zivilbevölkerung verheerend waren. Bis heute haben die Kämpfe und Bombardierungen nach palästinensischen Angaben mehr als 45.000 Menschenleben gefordert und über 100.000 Verletzte zählen müssen.
Im Zuge des anhaltenden Konflikts wurde klar, dass die Befreiung der Geiseln ein zentrales Kriegsziel Israels ist. Ende November 2023 stimmte Israel unter internationaler Vermittlung einer Waffenruhe zu, die den Austausch von Geiseln ermöglichte. Premier Benjamin Netanjahu hat stets betont, dass die vollständige Rückkehr aller Geiseln Priorität hat. Diese Zielsetzung bleibt auch in der aktuellen Lage zentral für die Gespräche zwischen den Konfliktparteien.
Die emotionale Achterbahnfahrt um die Geiseln und deren Angehörige bleibt ein bedeutendes Element der Berichterstattung über den Konflikt. Angehörige der Geiseln fordern weiterhin öffentlich die Rückkehr ihrer Lieben und demonstrieren wöchentlich, um auf das Schicksal der Entführten aufmerksam zu machen.