Die griechische Kykladeninsel Santorini hat in den letzten Monaten eine besorgniserregende Serie von Erdbeben erlebt, die sowohl Einheimische als auch Touristen veranlasst haben, die Insel zu verlassen. Seit Januar 2025 wurden über 2300 Beben registriert, von denen viele eine Magnitude von über 4 erreicht haben. Am 4. Februar wurde das stärkste Beben mit einer Magnitude von 5,3 registriert, ohne dass bisher nennenswerte Schäden gemeldet wurden. Die seismische Aktivität hat in den letzten Tagen nachgelassen, dennoch bleibt die Situation angespannt. Laut op-online.de schlossen die Schulen auf der Insel bis zum 4. März, um mögliche Schäden zu untersuchen und um die Bevölkerung zu schützen.
Die jüngsten Erdbeben auf Santorini sind Teil einer historisch ungewöhnlichen seismischen Krise, die für die Region besorgniserregend ist, da solche Ereignisse in der Vergangenheit häufig zu Vulkanausbrüchen führten. Experten warnen vor einem möglichen Hauptbeben von 6 oder mehr, das erhebliche Schäden und sogar einen Tsunami auslösen könnte. Diese Gefahren haben die griechischen Behörden dazu veranlasst, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, darunter die Schließung von Schulen und ein Verbot von Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Die Möglichkeit eines Tsunamis wurde durch die Installation eines Gezeitenmessers an der Nordostküste von Santorini hervorgehoben, der zur Früherkennung von Tsunamis dienen soll. ingenieur.de berichtet von den vielfältigen Sicherheitsmaßnahmen, die seit den ersten Spuren der Erdbebenaktivität in der Region umgesetzt wurden.
Seismic Swarms and Volcanic Risks
Die geomechanischen Analysen weisen darauf hin, dass die abnehmende seismische Aktivität möglicherweise eine sich füllende Magmakammer signalisiert. Der Geomechanik-Experte Marco Bohnhoff warnt jedoch vor einem verfrühten Optimismus und betont, dass die seismische Aktivität auch gefährliche Tremore und Bebenschwärme verursacht hat, die auf eine mögliche Lavabewegung im Untergrund hinweisen. Diese Tremore sind auf den nordöstlichen Teil der Insel rund um den Unterwasservulkan Kolumbos beschränkt, der als einer der aktivsten Vulkane im Umfeld von Santorini gilt. Bohnhoff verweist auf die Möglichkeit einer großflächigen Eruption, ähnlich der Minoischen Eruption vor 3500 Jahren, die für die Region katastrophale Folgen haben könnte. Laut geomar.de wurde ein Krisenreaktionseinsatz gestartet, um die geologischen Risiken umfassend zu überwachen und präzise Daten zur seismischen Aktivität zu sammeln.
Die seismische Aktivität auf Santorini ist Teil der geologischen Gegebenheiten des Hellenischen Inselbogens, in dem die Afrikanische Platte unter die Ägäische Platte schiebt. Diese tektonischen Spannungen sind die Ursache für die wiederkehrenden Erdbeben. Experten haben auch eine Zunahme der Gefahr von Hangrutschungen in den steilen Küstenabschnitten festgestellt, was die Sicherheitslage weiter kompliziert. Die örtliche Regierung und Tourismusvertreter stehen in einem Spannungsfeld, da sie die touristische Attraktivität der Insel wahren und gleichzeitig die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen implementieren müssen.
Tourismus und Sicherheitsbedenken
Trotz der abnehmenden Erdbebenaktivität hat sich der Tourismus auf Santorini stark verändert. Hoteliers und Vermieter versuchen, durch Angebote auf sozialen Medien Reisende zurückzugewinnen. Der Präsident des Tourismusverbands Vasilis Kasimatis tritt jedoch für einen respektvollen Umgang mit den Warnungen von Wissenschaftlern ein und kritisiert die vorsichtigen Töne von Seismologen wie Akis Tselentis. Tselentis äußert ernsthafte Bedenken bezüglich der aktuellen seismischen Situation und warnt vor den potenziellen Risiken für die Bevölkerung und Touristen, die sich auf der Vulkaninsel aufhalten.
Die besondere geologische Lage Santorinis und die damit verbundenen Gefahren verdeutlichen, dass trotz der symptomatischen Beruhigung der Erdbebenaktivität immer noch eine latente Bedrohung für die Inselbesteht. Reisende sollten dies bedenken und sich über die aktuelle Lage informieren, bevor sie die wunderschöne Insel besuchen. Die Diskussionen über die Sicherheitslage werden weiterhin intensiv geführt. Die nächsten Tage und Wochen werden entscheidend sein für die Überwachung der seismischen Aktivität auf der Vulkaninsel.