Am 23. Februar 2025 fand in Beirut eine beeindruckende Trauerfeier für Hassan Nasrallah, den Chef der Hisbollah, statt, der vor fünf Monaten bei einem israelischen Luftangriff im Libanon getötet wurde. Die Zeremonie zog mehr als 50.000 Menschen an, die im größten Stadion des Landes versammelt waren. Die Feierlichkeiten, die aus Sicherheitsgründen nicht sofort nach seinem Tod abgehalten werden konnten, umfassten den Empfang von Delegationen aus dem Irak, dem Jemen und dem Iran, wie tagesschau.de berichtet.
Die Särge von Nasrallah und Haschem Safieddin, einem potenziellen Nachfolger, der ebenfalls bei einem israelischen Luftangriff getötet wurde, wurden ins Stadion gebracht und mit den gelben Fahnen der Hisbollah geschmückt. Zu Beginn der Zeremonie wurde eine Rede des iranischen Religionsführers Ali Chamenei verlesen. Viele Teilnehmer warfen Tücher und Flaggen auf die Särge, während Ausschnitte aus Nasrallahs Reden über Lautsprecher abgespielt wurden.
Konfrontation und Sicherheitslage
Während der Zeremonie flogen israelische Kampfflugzeuge im Tiefflug über Beirut, was als deutliche Drohung verstanden wurde. Kurz vor der Trauerfeier führten israelische Luftangriffe auf militärische Ziele der Hisbollah im Libanon zu einem weiteren Anstieg der Spannungen. Berichten zufolge wurde ein syrisches Mädchen verletzt, während es keine bestätigten Todesfälle gab. Israel erklärte, dass die Angriffe notwendig waren, um gegen militärische Aktivitäten der Hisbollah vorzugehen, die gegen die Waffenruhe verstießen.
Die libanesische Führung warnt vor einem möglichen großen Krieg, der aus den anhaltenden Konflikten entstehen könnte. Es gibt Sorgen, dass die radikalislamische Hisbollah, die in der Regierung aktiv ist, einen großangelegten Angriff auf Israel planen könnte. Ein solcher Schritt könnte zu einer massiven militärischen Reaktion von Seiten Israels führen, was die ohnehin angespannte Lage im Libanon eskalieren könnte, so tagesschau.de.
Blick auf die Zukunft
Der neue Hisbollah-Chef, Naim Kassem, versprach während der Zeremonie, dass die Miliz den „Willen“ von Nasrallah bewahren werde. Diese Aussagen sind nicht nur ein Zeichen der Trauer, sondern auch der Entschlossenheit, die militärische und politische Agenda der Hisbollah fortzusetzen. Die Abneigung gegen Israel bleibt konfessionsübergreifend im Libanon stark ausgeprägt, während die Kritik an der Hisbollah, die immer wieder als Stellvertreter des iranischen Regimes bezeichnet wird, wächst.
Einige Libanesen, darunter Opferangehörige der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut im August 2020, üben sogar Kritik an der Hisbollah sowie der Regierung und sind besorgt über den Einfluss der Miliz. Der Druck wächst, eine Einigung zwischen den verschiedenen religiösen Gemeinschaften im Libanon zu finden, um die langfristige Stabilität des Landes zu sichern. Die Komplexität der Situation wird durch jahrelange politische Allianzen, wie die zwischen der Hisbollah und der Free Patriotic Movement (FPM), verstärkt.