Am 29. Januar 2025 kündigte Israel an, dass im Rahmen einer Vereinbarung mit Hamas am kommenden Donnerstag acht Geiseln freigelassen werden sollen. Diese Geiseln umfassen fünf thailändische Staatsbürger und drei Israelis, deren Namen nicht bekannt gegeben wurden. Die Vereinbarung, die am 19. Januar in Kraft trat, sieht vor, dass israelische Geiseln gegen palästinensische Gefangene ausgetauscht werden. Bisher hat Hamas sieben Geiseln freigelassen, während im Gegenzug 290 palästinensische Gefangene entlassen wurden, berichtet Al Jazeera.

In den letzten Tagen hat sich die Situation im Gazastreifen bewegt. Zwischen Sonntag und Mittwoch sind 3.000 Lastwagen mit Hilfsgütern eingetroffen, während Israel die Grenzübergänge im Rahmen der Waffenruhe geöffnet hat. Rückkehrer berichten jedoch von erheblichen Schäden an ihren Häusern und einem Mangel an Ressourcen wie Wasser und Nahrung, wie ebenfalls von Al Jazeera festgehalten. Ein türkisches Schiff mit 871 Tonnen humanitärer Hilfe erreichte den ägyptischen Hafen El Arish.

Rückkehr und humanitäre Lage

Nach der Vereinbarung kehren Tausende von vertriebenen Palästinensern nach Nordgaza zurück; über 500.000 Menschen kehrten innerhalb von 72 Stunden zurück. Dennoch kritisieren hochrangige Hamas-Vertreter Israel, dass es die Hilfslieferungen verlangsamt habe, was ein israelischer Sprecher als „völlig falsche Nachrichten“ zurückwies. Die humanitäre Lage bleibt weiterhin angespannt. Israels Finanzminister Bezalel Smotrich äußerte die Notwendigkeit, den Gazastreifen zu erobern und eine militärische Regierung einzurichten, was die Spannungen in der Region weiter anheizt. Tagesschau berichtet zudem von vereinzelten Schusswechseln im Süden Gazas.

Die aktuelle Geiselfreiheit ist Teil eines größeren Austausches, bei dem Hamas in den nächsten sechs Wochen insgesamt 33 Geiseln freilassen will. Israel hingegen plant, rund 1.900 Palästinenser, einschließlich 90 Frauen und Minderjährigen, freizulassen. Historisch gesehen hat die israelische Regierung oft den Rückkehr von zivilen und militärischen Geiseln Priorität eingeräumt, auch wenn dies oft mit hohen Kosten verbunden war. The New York Times hebt hervor, dass die Familien der Geiseln oft geteilter Meinung über die Bedingungen solcher Austausche sind.

Kritik und Widerhall in der Region

Die Freilassung von Geiseln wird in arabischsprachigen Medien oft als Erfolg der Hamas dargestellt. Dies fördert den Eindruck, dass die Gruppe während dieser Konflikte gewonnen hat. Die schweren Sicherheitsvorkehrungen während der Übergabe und das Vorhandensein schwerbewaffneter Hamas-Kämpfer in Gaza-Stadt verdeutlichen die angespannten Verhältnisse. Bei der Freilassung hatte jeder der freigelassenen Geiseln Entlassungspapiere, die vom Roten Kreuz verifiziert werden mussten, wie Tagesschau berichtet.

Die Situation bleibt dynamisch, mit weiteren Geiselfreigaben und dem anhaltenden Vorwurf gegen Israel bezüglich der Behandlung palästinensischer Gefangener im Mittelpunkt der Diskussion. Viele Palästinenser bleiben im Rahmen militärischer Haftbedingungen festgehalten, während die Nachfrage nach menschlicher Hilfe und Wiederaufbau in Gaza weiterhin dringend besteht.