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Regensburgs neue Spitzenprofessorin: Casteigt forscht zur Bibel im Mittelalter!

VorfallSonstiges
OrtRegensburg

Am 9. Januar 2025 wurde bekannt, dass Professorin Dr. Julie Casteigt in der Förderlinie „Distinguished Professorship“ des bayerischen Spitzenprofessurenprogramms ausgewählt wurde. Diese Entscheidung fiel durch Bayerns Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume, basierend auf der Empfehlung einer internationalen Expertenkommission. Casteigt wird an der Fakultät für Katholische Theologie der Universität Regensburg (UR) forschen und erhält eine Förderung von fünf Millionen Euro über fünf Jahre, bereitgestellt vom Wissenschaftsministerium.

Der Forschungsschwerpunkt von Professorin Casteigt liegt auf der philosophischen Rezeption der Bibel im Mittelalter und deren langfristiger Interpretation. Sie hat einen ausgezeichneten Ruf für ihre innovativen Studien zu bedeutenden mittelalterlichen Persönlichkeiten wie Meister Eckhart, Albert dem Großen und der Kommentierung des Johannesevangeliums. Ihre Pläne zur Etablierung der Digital Humanities an der Universität Regensburg sind Teil ihrer umfassenden Forschungen.

Digitale Zugänglichkeit historischer Texte

Casteigt engagiert sich auch in der Edition mittelalterlicher Handschriften, mit dem Ziel, der breiten Öffentlichkeit Zugang zu neu edierten Texten zu ermöglichen. Ihre Initiative wird in die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Kolleg-Forschungsgruppe „Beyond Canon_“ und den Forschungsschwerpunkt zur Bibel und ihrer Rezeption an der UR integriert. Dabei verspricht sie sich Synergien mit dem interdisziplinären Forum Mittelalter der UR und dem Graduiertenkolleg 2337 „Metropolität in der Vormoderne“.

Eine der Schlüsselfiguren der mittelalterlichen Philosophie, Meister Eckhart, auch Gegenstand von Casteigts Forschungen, wurde 1260 in Hochheim geboren und trat früh in den Dominikanerorden ein. Sein Gedankengut, das den Einfluss der philosophischen Beschäftigung mit der Heiligen Schrift und der Theologie betont, zeigte, wie Bildung und Kultur im 13. und 14. Jahrhundert als treibende Kräfte hinter der städtischen Entwicklung in Europa wirkten. Eckhart betrachtete die Schrift als philosophisches Werk, das er zur Erklärung seiner komplexen Theorien nutzte.

Berufliche Ausrichtung im digitalen Zeitalter

Im Kontext der Digital Humanities, ein Bereich, dem Casteigt zur weiteren Etablierung verhelfen will, bietet die Universität Regensburg einen Masterstudiengang an, der sich auf die Anwendung digitaler Methoden in den Geisteswissenschaften konzentriert. Dieser interdisziplinäre Studiengang richtet sich an Geisteswissenschaftler ohne umfassende IT-Kenntnisse und umfasst ein Lehrjahr sowie ein Projektjahr. Die Studierenden lernen Grundlagen der Digital Humanities und wenden diese in konkreten Forschungsprojekten an, um schließlich mit einer Masterarbeit abzuschließen.

Mit einer Regelstudienzeit von vier Semestern und einer breiten Palette an angewandten Studienrichtungen, darunter maschinelle Sprachverarbeitung, künstliche Intelligenz und Web-Entwicklung, wird den Studierenden ein modernes Berufsprofil geboten, das sich an der Schnittstelle zwischen Geisteswissenschaften und Informatik bewegt. Der Studienbeginn erfolgt nur zum Wintersemester, wobei die Bewerbung bis spätestens 1. Juli des jeweiligen Jahres eingereicht werden muss.

Insgesamt stehen die Berufung von Professorin Dr. Julie Casteigt und die Entwicklungen in den Digital Humanities an der Universität Regensburg nicht nur für ein Wachstum in der akademischen Landschaft, sondern auch für einen zukunftsweisenden Zugang zu historischem Wissen und modernen Methoden der Forschung.

Referenz 1
www.uni-regensburg.de
Referenz 2
plato.stanford.edu
Referenz 3
www.uni-regensburg.de
Quellen gesamt
Web: 7Social: 197Foren: 93
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