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Parkhaus am Altstadtrand: Regensburg im Streit um Mobilitätskonzept

Regensburg steht vor der Entscheidung über ein umstrittenes 11,4 Millionen Euro teures Parkhaus am Altstadtrand, das von den Grünen abgelehnt und von der CSU wegen der hohen Kosten in Frage gestellt wird, während die FDP alternative Verkehrskonzepte fordert und der Widerstand der Bürger wächst, was die Verkehrsberuhigung in der Altstadt gefährden könnte.

In Regensburg sorgen die Pläne für ein neues Parkhaus am Altstadtrand für aufgeregte Diskussionen. Die geplanten Investitionen von über 11 Millionen Euro sind nicht nur finanzieller Natur, sondern berühren auch die zukunftsorientierte Verkehrsplanung in der Stadt. Angesichts der kritischen Stimmen aus der Politik und der Öffentlichkeit, reift die Frage: Ist dieses Projekt wirklich die richtige Lösung für die Verkehrsproblematik in der Altstadt?

Das Parkhaus-Projekt: Zahlen und Fakten

Das geplante Parkhaus am Unteren Wöhrd soll die Parkplatzkapazität in der Regensburger Altstadt von etwa 700 auf knapp 1.000 Stellplätze erhöhen. Mit 580 neuen Stellplätzen wäre es ein wesentlicher Bestandteil einer „Mobilitätsdrehscheibe“. Diese Investition von 11,4 Millionen Euro wird von der Firma Goldbeck realisiert. Doch die Zweifel an der Notwendigkeit des Projekts wachsen, insbesondere unter den Grünen und auch innerhalb der CSU.

Politischer Widerstand und Bedenken

Die Grünen lehnen das Vorhaben entschieden ab und sprechen von „falscher Planung am falschen Standort“. Fraktionschef Daniel Gaittet fordert mehr Transparenz und Daten zur tatsächlichen Nutzung bestehender Parkhäuser. Auch die CSU scheint ihre Unterstützung in Frage zu stellen, insbesondere angesichts der Kosten im Vergleich zur Anzahl der neuen Parkplätze. Ein Hinweis darauf, dass in der politischen Landschaft in Regensburg eine Neubewertung der Verkehrspolitik stattfinden könnte.

Verkehrsberuhigung als Ziel?

Die Befürworter des Parkhauses, darunter die Planungsreferentin Tanja Flemmig, betonen, dass das Projekt von Anfang an zur Verkehrsberuhigung der Altstadt beitragen soll. Es gibt mehr als 17.000 Einwohner und etwa 7.500 Beschäftigte im Altstadtbereich. Die Argumentation lautet, dass eine Verringerung des Park-Such-Verkehrs nur mit zusätzlichen Parkplätzen erreicht werden kann. Diese Argumentation wird jedoch von den Gegnern des Projekts in Zweifel gezogen.

Alternative Verkehrslösungen gefordert

Mit einer kritischen Stimme meldete sich am Montag die FDP zu Wort. Sie befürwortet den Bau des Parkhauses, schlägt aber vor, parallel dazu den Alten Kornmarkt autofrei zu gestalten. Dies würde nicht nur der Entlastung der Altstadt zugutekommen, sondern auch der städtischen Lebensqualität. Die FDP ermuntert die Verwaltung sogar, die Zeit bis zur Fertigstellung des Parkhauses zu nutzen, um den Kornmarkt aufzuwerten und als Freifläche zu gestalten.

Gemeinschaftliches Engagement ist notwendig

Insgesamt zeigt sich, dass die Regensburger Bürger und Politiker ein starkes Interesse an einer nachhaltigen Stadtentwicklung haben. Die Bedenken über das geplante Parkhaus sind nicht nur finanzieller Natur, sondern reflektieren auch ein tieferes Bedürfnis nach attraktiven, lebenswerten städtischen Räumen und einer verantwortungsvollen Verkehrspolitik.

Fazit

Die Diskussion um das Parkhaus in Regensburg ist symptomatisch für eine größere Debatte über die Zukunft urbaner Mobilität und die Herausforderungen des modernen Stadtlebens. Während einige an die Notwendigkeit zusätzlicher Parkplätze glauben, gibt es zunehmend Forderungen nach innovativen Verkehrslösungen, die die Stadt für alle Bürger lebenswerter machen. Die kommenden Wochen könnten entscheidend sein, um die Weichen für Regensburgs Verkehrspolitik neu zu stellen.

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