In Regensburg hat das Landgericht das Verfahren gegen eine 22-jährige Klimaaktivistin eingestellt, die im vergangenen Jahr während des Bürgerfests das Wasser in einem Brunnen am Bismarckplatz grün eingefärbt hatte. Die Aktion sollte auf die Klimakrise aufmerksam machen und führte zunächst zu einer Verurteilung durch das Amtsgericht zu 50 Tagessätzen wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung. Die Stadt reagierte, indem sie die Brunnen temporär sperrte und die Kosten für die Reinigung auf 750 Euro pro Brunnen festlegte. Doch die Aktivistin ging in Berufung, da das verwendete Färbemittel Uranin als unbedenklich gilt und bei Sonneneinstrahlung schnell wieder verschwindet.
Die Berufungsverhandlung dauerte nur eine halbe Stunde und endete mit einem unerwarteten Ergebnis. Die Aktivistin erklärte sich bereit, die Reinigungs- und Ablasskosten zu übernehmen, woraufhin das Verfahren eingestellt wurde, sehr zur Freude der Anwesenden im Gerichtssaal. Damit bleibt ein weiterer Aktivist, der das Wasser im nördlichen Brunnen eingefärbt hatte, weiterhin unbekannt und möglicherweise noch auf der Flucht. Diese Entscheidung sorgt für Gesprächsstoff und wird von den Unterstützern der Aktionsgruppe „Endfossil Regensburg“ als Erfolg gewertet, der auf die Dringlichkeit der Klimadebatte hinweist, wie www.merkur.de berichtet.