Regensburg

Kampf um sauberes Trinkwasser: Landwirte gegen Nitratbelastung in der Region

Das Projekt „Trinkwasserschutz Oberpfälzer Jura“ wurde vor drei Jahren ins Leben gerufen, um das saubere Trinkwasser in der Region nördlich von Regensburg zu schützen. Elf Wasserversorger haben sich dazu zusammengeschlossen, um gemeinsam mit Landwirten Maßnahmen zu ergreifen, die eine Filterfunktion im Boden aufbauen sollen. Dies soll verhindern, dass Schadstoffe ins Grundwasser gelangen. Ein Problem in der Region sind die dünnen Bodenauflagen und Hohlräume im Karstgestein, die den Schadstoffeintrag begünstigen. Ein Fünftel der Trinkwasserbrunnen in der Region mussten bereits aufgrund von Qualitätsmängeln stillgelegt werden.

In Bayern sind Nitratwerte im Grundwasser ein weit verbreitetes Problem, das in vielen Regionen zu Überschreitungen des Grenzwerts führt. Um diesem entgegenzuwirken, müssen in manchen Gebieten aufwendige Filteranlagen verwendet werden. Die Wasserversorger versuchen jedoch, bereits im Vorfeld Maßnahmen zu ergreifen, um die Einhaltung der Grenzwerte zu gewährleisten. Ein Beispiel hierfür ist das Mischen von verunreinigtem Wasser mit sauberem Tiefengrundwasser, um die Versorgung der Kunden mit sauberem Wasser sicherzustellen.

Ein zentraler Aspekt des Trinkwasserschutzprojekts im Oberpfälzer Jura ist die Freiwilligkeit der teilnehmenden Landwirte. Trotz der finanziellen Anreize zeigen jedoch nur wenige Landwirte Interesse an dem Projekt. Kritiker bemängeln zudem, dass einige der geforderten Maßnahmen als übertrieben angesehen werden. Ein Milchviehbauer in der Region äußert sich skeptisch und sieht das Projekt als zu einschränkend an, da er Einschränkungen in der Fütterung seiner Tiere befürchtet. Ein anderer Landwirt hat den Vertrag unter Druck unterschrieben, obwohl er die geforderte Maßnahme bereits seit Jahren umsetzt.

Die Zusammenarbeit zwischen Wasserversorgern und Landwirten zur Förderung sauberen Trinkwassers ist nicht neu in Bayern. In anderen Regionen wie Franken arbeiten bereits Wasserversorger und Landwirte zusammen, um den Einsatz von Stickstoffdünger zu reduzieren. Trotz der Herausforderungen und der geringen Beteiligung der Landwirte betont Franz Herrler, dass der Schutz des Grundwassers von entscheidender Bedeutung ist und weiterhin Bemühungen unternommen werden, um die Landwirte für das Projekt zu gewinnen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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