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Kampf in den Wellen: Die heldenhafte Mission der Seenotrettung vor Libyens Küste

Die zivile Seenotrettung im Mittelmeer steht täglich vor der Herausforderung, Menschenleben zu retten. Joana, ehemaliges Crew-Mitglied der Sea-Eye 4, teilt ihre Erfahrungen von Einsätzen, die oft von gefährlichen Situationen geprägt sind. Bei einem Konflikt mit der libyschen Küstenwache im Oktober 2023 gerieten über 50 Menschen in Lebensgefahr, als die libysche Miliz drohte, das überfüllte Schlauchboot zum Kentern zu bringen. Bedrohliche Manöver und sogar Schüsse auf Menschen im Wasser kennzeichneten diesen tragischen Vorfall, bei dem mindestens vier Menschen ihr Leben ließen.

Sea-Eye e.V., von Michael Buschheuer 2015 gegründet, führt jährlich Rettungsmissionen im Mittelmeer durch und hat seit seiner Gründung 17.000 Menschen vor dem Ertrinken bewahrt. Joana, die normalerweise im Fundraising tätig ist, begleitete eine dieser Rettungsmissionen im Oktober 2023. Die Crew-Mitglieder werden intensiv auf die Einsätze vorbereitet, doch selbst mit umfassenden Schulungen bleibt die Seenotrettung eine riskante Aufgabe.

Während Joana von einem ihrer Einsätze berichtet, zeichnet sie ein zutiefst bewegendes Bild von Flüchtlingen, die unterschiedlichster Herkunft sind und dennoch gemeinsame Träume und Hoffnungen teilen. Besonders berührt hat sie ein Geschwisterpaar, das aus dem Tschad floh und sich alleine auf der Flucht befand. Der neunjährige Junge malte leidenschaftlich gern und fand durch seine Kunst einen Weg zur Verständigung mit der Besatzung des Rettungsschiffs.

Die Arbeit von Sea-Eye wird jedoch durch bürokratische Hindernisse erschwert, wie die Festsetzung des Rettungsschiffs für 60 Tage in den letzten zwei Monaten zeigt. Trotz rechtlicher Schritte gegen diese Einschränkungen wird die Seenotrettung weiterhin behindert, was dazu führt, dass weniger Schiffe in der Region aktiv sind, um hilfsbedürftige Menschen zu retten.

Joana betont die Verantwortung der EU-Staaten, sichere Fluchtwege zu schaffen und das Sterben im Mittelmeer nicht als Normalität hinzunehmen. Sie bezeichnet die Situation als „eine Schande“, die bewusst und gewollt an Europas Außengrenzen geschieht. Klare Worte, die die Dringlichkeit und Humanität der Seenotrettung im Mittelmeer unterstreichen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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