Regensburg

Der vergessene Widerstand: Das Vermächtnis von Fritz Gerlich, 90 Jahre nach seinem Tod

Regensburger Bischof Voderholzer ehrt das Vermächtnis von Fritz Gerlich

Am 1. Juli vor 90 Jahren wurde der Münchner Publizist Fritz Gerlich (1883-1934) brutal ermordet. Ein Ereignis, das lange Zeit im Schatten stand, doch für den Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer von großer Bedeutung ist. Gerlich, damals ein unbeachteter Widerstandskämpfer, wird heute als Prophet und Märtyrer gewürdigt, dessen Lebensweg tief beeindruckt und wichtige Lehren für den Umgang mit Rechtsextremismus bereithält.

In einem Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) lobt Voderholzer Gerlichs publizistischen Kampf gegen den Nationalsozialismus. Er betont die Wichtigkeit frühzeitiger Intervention gegen extremistische Ideologien und plädiert für ein starkes Engagement auf Basis der Zehn Gebote und des Naturrechts.

Die Erinnerung an Gerlich als jemanden, der die Gefahren des Nationalismus erkannte und mutig bekämpfte, ist aktueller denn je. Voderholzer warnt vor rechtsextremen Umtrieben in der heutigen Zeit und ruft dazu auf, die demokratischen Kräfte zu stärken und politisches Engagement zu fördern.

Gerlich, selbst anfänglich von nationalistischen Parolen beeinflusst, erkannte früh die Gefahren, die von extremistischen Ideologien ausgehen. Sein entscheidendes Erlebnis während des Putschversuchs von 1923 in München öffnete ihm die Augen für die Grenzen eines extrem nationalistischen Standpunkts.

Der Bischof hebt Gerlichs klare Analyse hervor, die über bloßen Widerstand hinausgeht. Er betont die Notwendigkeit, die Ursachen politischer Erscheinungen zu erforschen und nachhaltige Gegenmaßnahmen zu entwickeln, um extremistischen Ideologien effektiv entgegenzutreten.

In Anbetracht aktueller völkisch-nationalistischer Tendenzen sieht Voderholzer dringenden Handlungsbedarf. Er mahnt dazu, sich weiterhin für den Schutz des menschlichen Lebens und die Menschenwürde einzusetzen, um den Einfluss extremistischer Ideologien einzudämmen.

Der Regensburger Bischof appelliert an Katholiken, sich verstärkt in demokratischen Parteien zu engagieren und den Geist des Evangeliums in die Politik zu tragen. Ein Aufruf, den er als wichtigen Schritt sieht, um dem Erbe von Fritz Gerlich gerecht zu werden und einen aktiven Beitrag zur Bekämpfung von Extremismus und Nationalismus zu leisten.

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