Übermäßiger Niederschlag in Köln: Ist der viele Regen noch normal?

In Köln hat es in den letzten Wochen auffällig stark geregnet, wobei die Niederschlagsmenge im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt deutlich höher liegt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) verzeichnete im Februar fast das Doppelte und im März sowie April über ein Viertel bzw. anderthalb Mal mehr Niederschlag als üblich. Besonders im Mai fiel mit mehr als anderthalbfacher Menge an Regen als im Durchschnitt ein Rekordniederschlag von über 128 Litern pro Quadratmeter bis zum 23. Mai.

Ortrun Roll, Meteorologin beim DWD, erklärte, dass die heftigen Regenfälle vor allem auf sechs sehr niederschlagsreiche Tage zurückzuführen sind. Trotzdem betonte sie, dass einzelne Monate oder Jahre immer variieren können, wie die langen Trockenperioden in den Jahren 2018, 2019, 2020 und 2022 zeigen. Dennoch deuten Analysen darauf hin, dass der fortschreitende Klimawandel zu stärkeren und häufigeren Extremwetterereignissen führen könnte, insbesondere zu ‚extremen Niederschlagsereignissen‘, wie es fachlich genannt wird.

Die steigenden Temperaturen infolge des Klimawandels könnten auch die Intensität und Ausbreitung von Starkregenereignissen verstärken, da wärmere Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann. Zusätzlich weist Ortrun Roll auf Veränderungen im Jetstream hin, dem troposphärischen Starkwindsystem. Diese Veränderungen können dazu führen, dass Tiefdruckgebiete blockiert werden oder sich Schauerzellen länger als üblich über einem Gebiet halten, was zu intensiven Niederschlägen über längere Zeiträume führen kann.

Die aktuellen Beobachtungen in Köln deuten darauf hin, dass die heftigen Regenfälle möglicherweise nicht mehr dem ’normalen‘ Niederschlagsmuster entsprechen und auf den fortschreitenden Klimawandel zurückzuführen sind. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Wetter in Köln und anderen Regionen angesichts der globalen Klimaveränderungen weiterentwickeln wird.

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