US-Präsident Donald Trump besuchte die Brandgebiete in Kalifornien und zeigte sich bei der Begrüßung mit Gouverneur Gavin Newsom freundlich. Trotz dieser scheinbaren Einigkeit betonte Trump die Dringlichkeit, die katastrophale Situation in den betroffenen Regionen zu lösen. Die verheerenden Waldbrände haben geschätzte Schäden von über 250 Milliarden US-Dollar verursacht, was den Druck auf die Behörden weiter erhöht. Newsom appellierte an Trump, die notwendige Unterstützung für Kalifornien zu gewähren, während Trump zuvor die Katastrophenbewältigung durch die kalifornische Regierung kritisiert hatte, insbesondere die von Newsom und Los Angeles Bürgermeisterin Karen Bass.
Trump knüpft die notwendigen Hilfen an zwei Bedingungen: Erstens die Änderung des Wahlrechts mit einer Einführung einer Ausweispflicht im Wahllokal, und zweitens eine Verbesserung der Wasserversorgung. Er behauptete, dass Newsom den Wasserfluss aus Nordkalifornien in den Süden verhindere, um Fischbestände zu schützen. Diese Vorwürfe wurden jedoch von Fachleuten als falsch zurückgewiesen, die klarstellten, dass das Wassermanagement nicht die Ursache für die Brände sei. Kaliforniens Senator Alex Padilla äußerte sich ebenfalls kritisch zu Trumps Bedingungen für die Hilfen.
Kritik an der FEMA und den aktuellen Herausforderungen
Trump kündigte auch eine mögliche Reform oder Abschaffung der Katastrophenschutzbehörde FEMA an und hob deren Ineffizienz hervor. Er behauptete, die FEMA habe in den vergangenen vier Jahren nicht gut gearbeitet, was von der demokratischen Fraktion, vertreten durch Brad Sherman, zurückgewiesen wurde. Sherman verteidigte die FEMA und deren wichtige Rolle bei der Koordination von Katastrophenschutzmaßnahmen und finanzieller Unterstützung für die betroffenen Menschen.
Die Situation in Kalifornien wird durch einen neuen Waldbrand am Castaic-Stausee verschärft, der sich bereits auf etwa 40 Quadratkilometer ausgeweitet hat. Über 4.000 Feuerwehrleute sind im Einsatz, während rund 31.000 Menschen zur Evakuierung aufgefordert wurden. Starker Wind und trockenes Unterholz erhöhen das Brandrisiko, jedoch wird in den nächsten Tagen Regen erwartet. Bislang sind mindestens 28 Menschen ums Leben gekommen, und fast 200.000 Menschen sind von den Bränden betroffen.
Stromausfälle und Sicherheitsmaßnahmen
Die Waldbrände führen zudem zu weitreichenden Stromausfällen, betroffen sind über 400.000 Haushalte und Unternehmen. Die Notfall- und Einsatzkräfte stehen vor enormen Herausforderungen, was zur Einführung von Public Safety Power Shutoffs (PSPS) zur Risikominimierung erforderte. Diese Sicherheitsabschaltungen sollen das Risiko von Bränden durch fliegende Gegenstände an Stromleitungen verringern. Laut Berichten war am 8. Januar 2024 eine Rekordzahl von mehr als 8,4 Millionen Kunden von Stromausfällen betroffen, darunter auch zahlreiche Ausfälle, die auf diese Sicherheitsmaßnahmen zurückzuführen sind.
Die Situation bleibt angespannt; die Bevölkerung wird gebeten, besondere Vorsicht walten zu lassen und heruntergefallene Stromleitungen zu meiden. Während die Verantwortlichen versuchen, die Energieversorgung wiederherzustellen, sieht sich das Unternehmen Southern California Edison (SCE) mit einem drastischen Rückgang seines Aktienkurses konfrontiert, der bis zu 13,8 % fiel und den tiefsten Stand seit April 2024 erreichte. Inmitten dieser Krisen stellt sich die Frage, wie effektiv die Reaktionen der Behörden und der Regierung auf diese Katastrophen tatsächlich sind.