In Los Angeles wüten derzeit verheerende Brände, die das Leben von 24 Menschen gefordert haben und zehntausende Häuser zerstören. Die Behörden warnen, dass starke Winde die Feuer weiter anheizen könnten, was die Situation noch gefährlicher macht. Trotz des massiven Einsatzes der Feuerwehr sind die Brände bislang nicht eingedämmt. Das Ausmaß der Zerstörung hat in der Region sowohl humanitäre als auch politische Diskussionen ausgelöst. US-Korrespondent Peter Burghardt berichtet über die komplexe Lage und die politische Verantwortung mobilisiert durch die tragischen Ereignisse in Kalifornien.
Die Kilmaextreme in Kalifornien sind nicht neu, jedoch verstärken sie die gegenwärtigen Herausforderungen. Frühere Erdbeben und Überflutungen traten mehr in den Vordergrund, während in den letzten Jahren zunehmend große Flächenbrände das Landschaftsbild prägen. Wissenschaftler haben bereits 2022 einen exponentiellen Anstieg der Waldbrände festgestellt, der vor allem durch den menschengemachten Klimawandel bedingt ist. Die Kombination aus langanhaltender Dürre und extremen Winden fördert die Brandgefahr erheblich. Diese klimatischen Bedingungen haben dazu geführt, dass der Süden Kaliforniens, wo Los Angeles liegt, seit mindestens acht Monaten kaum Regen erlebt hat.
Politische Kontroversen
Die politischen Reaktionen auf die brennende Situation sind vielfältig. Donald Trump hat Gouverneur Gavin Newsom auf Twitter direkt angegriffen und ihm die Schuld für die katastrophalen Brände gegeben. Er beschuldigt Newsom, Sparmaßnahmen im Bundesstaat umgesetzt zu haben, und bezeichnet ihn als „Abschaum“. Trump drängt darauf, dass frisches Wasser in die betroffenen Gebiete geleitet wird und kritisiert Newsoms Weigerung, eine Erklärung zur Wiederherstellung der Wasserversorgung zu unterzeichnen. Diese Erklärung könnte es ermöglichen, Wasser aus überschüssigem Regen und schmelzendem Schnee in die nötigen Regionen zu leiten.
Newsoms Team hat diese Vorwürfe vehement als falsch zurückgewiesen. Sie betonen, dass der Schutz bedrohter Fischarten und die lokale Wasserversorgung unabhängige Themen seien. Die Diskussion um die Relevanz von Umweltauflagen steht ebenfalls im Raum. Kritiker werfen Newsom vor, dass diese Auflagen den Brandschutz gefährdeten und den benötigten Wassertransfer behindern.
Ursachen und Prognosen
Experten identifizieren mehrere Faktoren, die zur Intensität der Brände beitragen. Dazu zählen klimatische Veränderungen, die zu Dürren und starken Winden führen, sowie unzureichendes Waldmanagement. Die Schwierigkeit, mit derartige Brände in einem dicht besiedelten Gebiet umzugehen, ist allerorts spürbar. Neben menschlichem Verhalten, wie weggeworfene Zigaretten, spielen auch die klimatischen Bedingungen eine große Rolle bei der Entstehung neuer Brände.
In den letzten Jahren hat Kalifornien kontinuierlich zwischen extrem nassen und extrem trockenen Wettereignissen gewechselt, was laut einer Studie in „Nature Reviews“ weltweit um 31 bis 66 Prozent zugenommen hat. Eine wärmere Atmosphäre trägt dazu bei, dass mehr Wasser gespeichert und schneller freigesetzt wird, was die Brandgefahr erhöht. Fachleute der Umweltorganisation Climate Council aus Australien sehen die Brände als Ergebnis des Klimawandels, der sie immer gefährlicher und tödlicher macht.
Die Lage in Los Angeles und Kalifornien bleibt angespannt. Erste Analysen zur Rolle des Klimawandels bei den aktuellen Bränden wird jedoch einige Tage in Anspruch nehmen, während die Feuerwehr weiter gegen die Flammen kämpft.
Für detaillierte Informationen und weitere Entwicklungen lesen Sie die Berichte von Süddeutsche, T-Online und RND.