In Buriticupu, einer Stadt im Bundesstaat Maranhão, Brasilien, wurde kürzlich ein staatlicher Notstand ausgerufen. Ein deutliches Zeichen für die kritische Lage, die durch multiple Erosionsrinnen in der Region verursacht wird. Diese Erosionsrinnen fressen sich unaufhörlich in die Hänge und gefährden die Lebensgrundlage der dort lebenden Familien. Laut t-online müssen viele Bewohner aufgrund der Bedrohung umgesiedelt werden, da die Erosion sich durch die schlechten Bodenverhältnisse und die verstärkten Regenfälle der letzten Jahre verschärft hat. Einer der Experten, Marcelino Farias von der Universität Maranhão, macht auf die Rolle menschlicher Aktivitäten aufmerksam, die die Erosion zusätzlich anheizen.

Die ersten signifikanten Hangrutschungen in der Region traten bereits im Jahr 2017 auf. Seither hat sich die Situation erheblich zugespitzt, und mit der Zunahme heftiger Regenfälle sind die erodierenden Böden zunehmend instabil geworden. Dies steht im direkten Zusammenhang mit den tiefen Kratern, die in Buriticupu entstehen, bekannt als ‚vocorocas‘. Diese geologischen Formationen haben nicht nur die Landschaft verändert, sondern auch Menschenleben gefordert und hunderte von Häusern in Gefahr gebracht, wie der National Post berichtet.

Die Ursachen der Erosion

Die dramatischen Veränderungen in Buriticupu sind eng mit der Abholzung in der Region verknüpft. Zwischen 2000 und 2020 hat die Stadt über 41 % ihrer Baumdecke verloren. Diese Abholzung, die laut dem Science19 blog eine der Hauptursachen für Bodenerosion weltweit ist, zeigt sich in der ständigen Freisetzung von Kohlenstoff in die Atmosphäre und dem erhöhten Risiko von Naturkatastrophen. Eine Abnahme der Baumdecke führt dazu, dass Böden anfälliger für Wind und Regen werden, was die Erosion weiter vorantreibt.

Die Erosion ist ein kontinuierlicher Prozess, der durch verschiedene Faktoren verstärkt wird, darunter unsachgemäße Stadtplanung und der Druck der landwirtschaftlichen Aktivitäten. Es wird geschätzt, dass die anhaltenden Regenfälle im letzten Jahr dazu führten, dass sich kleine Risse im Boden schnell in gefährliche Schluchten verwandelten. Der tiefste der Krater in Buriticupu hat mittlerweile eine Tiefe von 70 Metern erreicht, was nicht nur die Infrastruktur, sondern auch das Leben der Anwohner gefährdet.

Prognosen und zukünftige Maßnahmen

Experten warnen davor, dass Buriticupu in den nächsten 30 bis 40 Jahren verschwinden könnte, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden. In Anbetracht der enormen Herausforderungen hat die Bundesregierung bereits fast 186.000 US-Dollar zur Verfügung gestellt, um die umzusiedelnden Familien zu unterstützen. Bürgermeister Joao Carlos Teixeira drängt auf zusätzliche Finanzmittel, um ein Abwasserumleitungssystem zu bauen und neue Häuser zu errichten. Während sich die Stadtverwaltung auf die Notwendigkeiten der heutigen Zeit konzentriert, bleibt zu hoffen, dass der dauerhafte Schutz des verbliebenen Waldes und eine nachhaltige Stadtentwicklung im Fokus rücken, um die weitere Erosion zu stoppen.

So bleibt die Zukunft von Buriticupu und seiner Einwohner ungewiss, während sich die Erosion unaufhaltsam weiter ausbreitet und das Lebensumfeld der Menschen bedroht.