Ralf Rangnick steht vor einer schwierigen Entscheidung. Soll er die österreichische Nationalmannschaft bei der EM betreuen oder dem Lockruf des FC Bayern folgen? Eine Doppelfunktion wie sie Francesco Calzona bei SSC Neapel und der slowakischen Nationalmannschaft ausübt, scheint auf den ersten Blick möglich, aber bei den Bayern käme ein größeres Programm auf Rangnick zu.
Die Zeit drängt für die Münchner, während die österreichische Verbandsspitze mit Forderungen von 15 Millionen Euro für Rangnicks Freigabe nicht zimperlich ist. Im Vergleich zu den 25 Millionen Euro, die für die Verpflichtung von Julian Nagelsmann gezahlt wurden, wäre dies ein spürbarer Abzug in der Transferkasse des Rekordmeisters.
Toni Polster, Österreichs Rekordtorschütze, sieht in den Bayerns Bestrebungen, Rangnick abzuwerben, kein Problem. Er urteilt, dass die Münchner nur auf ihre eigenen Interessen achten und das für sie ganz normal sei. Trotzdem müssen die Bayern Zugeständnisse machen, da die Zeit drängt und potenzielle Kandidaten langsam knapp werden.
Andreas Herzog, ehemaliger Bayern-Star, wäre nicht überrascht, wenn Rangnick das Angebot der Münchner annimmt. Sein langjähriges Ziel, mit Österreich an der EM in Deutschland teilzunehmen, hat er bereits erreicht. Wenn also der FC Bayern ruft, könnte Rangnick durchaus interessiert sein, Teil des Vereins zu werden.