Ein bemerkenswerter Fall von Diebstahl wird derzeit vor dem Landgericht Ingolstadt verhandelt. In einem Einbruch im Kelten-Römer Museum in Manching wurde am 22. November 2022 ein keltischer Goldschatz entwendet, der über 2.000 Jahre alt ist. Der Prozess zur Aufklärung des Diebstahls startet am 21. Januar 2025 und wird voraussichtlich 31 Verhandlungstage bis zum 5. Juni 2025 umfassen. Im Fokus stehen vier Männer im Alter von 43 bis 51 Jahren, die seit ihrer Festnahme im Juli 2023 in Untersuchungshaft sitzen. Ihnen wird schwerer Bandendiebstahl vorgeworfen.

Der entwendete Goldschatz umfasst insgesamt 483 Goldmünzen sowie einen Goldkuchen und wiegt mehr als 3,7 Kilogramm. Schätzungen zufolge beläuft sich sein Wert auf über 1,5 Millionen Euro. Dieser Schatz, der 1999 in Manching entdeckt wurde, belegt Handelsrouten der Kelten von Böhmen bis Bayern und stammt aus etwa 100 v. Chr.

Details zum Diebstahl

Die Einbrecher agierten professionell. Durch das Durchtrennen von Glasfaserkabeln brachten sie die Kommunikation für über 13.000 Haushalte, einschließlich des Museums, zum Erliegen. Zudem war die Alarmanlage, die zu diesem Zeitpunkt 16 Jahre alt war, funktionsunfähig. Das Museum wies nach dem Vorfall unzureichende Sicherheitsvorkehrungen auf, was Bürgermeister Herbert Nerb veranlasste, die Sicherheitsstandards in Zusammenarbeit mit Technikern des Landeskriminalamts zu erhöhen.

Der Einbruch selbst dauerte nur neun Minuten und die Überwachungskameras lieferten keine verwertbaren Aufnahmen. Bei den Ermittlungen stieß die bayerische Kriminalpolizei auf eine DNA-Spur, die zu einem der Beschuldigten führte. Ein anderer Verdächtiger wurde festgenommen, während er 18 Goldklumpen bei sich hatte, die höchstwahrscheinlich aus dem gestohlenen Schatz stammten.

Hintergrund und Ermittlungen

Das bayerische Landeskriminalamt (LKA) richtete die Sonderkommission „Oppidum“ ein, die mit 25 Ermittlern besetzt ist, um den Fall aufzuklären. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass zwei der verdächtigen Männer bereits 2021 einen Einbruchsversuch im Museum unternahmen. Es wird auch berichtet, dass die mutmaßliche Bande andere Museen, wie die Keltenwelt am Glauberg und das Edelsteinmuseum in Idar-Oberstein, ausspioniert haben könnte.

Die stolze Geschichte des keltischen Goldschatzes von Manching, der der größte goldene Depotfund keltischer Herkunft des 20. Jahrhunderts ist, begann mit seiner Entdeckung im Jahr 1999. Der Schatz war von 2006 bis zu seinem Diebstahl eine Hauptattraktion im Museum. Bis heute bleibt der größte Teil des Goldschatzes verschwunden, während lediglich 70 Münzen in Form von 18 eingeschmolzenen Goldklumpen sichergestellt werden konnten.

Die Ermittlungen sind weiterhin im Gange, und die Öffentlichkeit hat großes Interesse an dem Fall. Eine Belohnung von 20.000 Euro wurde ausgesetzt, um Hinweise zur Aufklärung der Tat zu erhalten. Der Verlauf des Prozesses wird mit Spannung verfolgt, da er nicht nur die rechtlichen Konsequenzen für die Angeklagten betrachtet, sondern auch essentielle Fragen über Sicherheit und den Schutz des kulturellen Erbes aufwirft.