Pia-Sophie Wolter blickt auf eine herausfordernde Zeit im Frauenfußball zurück, die geprägt war von Verletzungen und Neuanfängen. Im Sommer 2023 wechselte sie von VfL Wolfsburg zur Eintracht Frankfurt, nachdem sie in Wolfsburg nur wenig Spielzeit erhielt, insbesondere nach einer schmerzhaften Kreuzbandverletzung.

Der Wechsel nach Frankfurt kam für Wolter überraschend, da sie fast zwei Jahre nicht richtig gespielt hatte. Sie fühlte sich jedoch sofort wohl und beschreibt den Wechsel als das Beste, was ihr passieren konnte. In Wolfsburg hatte sie das Gefühl, kein Vertrauen mehr vom Trainer Tommy Stroot zu bekommen, besonders als sie nicht im Kader für das erste Spiel war. Dabei zeigt die Häufigkeit von Kreuzbandrissen im Frauenfußball, dass diese Verletzung nicht selten auftritt. Über 30 Spielerinnen waren gezwungen, die WM 2023 aufgrund von Kreuzbandverletzungen abzusagen, was auf ein alarmierendes Problem hinweist, das auch Wolters Karriere beeinflusst hat. Laut der Sportschau kommen Kreuzbandrisse im Frauenfußball häufiger vor, statistisch sind Fußballerinnen sechs Mal anfälliger für solche Verletzungen als ihre männlichen Kollegen.

Kreuzbandverletzungen als große Herausforderung

Wolter selbst hat in Frankfurt bereits mit mehreren Kreuzbandrissen im Team zu kämpfen gehabt. Diese Verletzungsgefahr sieht sie als Teil des Leistungssports. Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) stellt fest, dass anatomische Faktoren, unterschiedliche Muskelmasse und Bewegungsmuster das Risiko für Frauen erhöhen. Viele Verletzungen passieren in „Nicht-Kontakt-Situationen“, oft beim Landen von Sprüngen oder plötzlichen Drehbewegungen. Die DGOU empfiehlt daher besondere Präventionsmaßnahmen, um das Risiko zu minimieren, einschließlich neuromuskulärem Training und Programmen wie FIFA11+.

Dahinter steckt die Erkenntnis, dass Mädchen und junge Frauen unter 19 Jahren besonders anfällig für Knieverletzungen sind und die Heilungsdauer für Kreuzbandrisse in der Regel mehrere Monate in Anspruch nimmt. Experten der DGOU betonen die Notwendigkeit einer professionellen Betreuung, um das Verletzungsrisiko zu reduzieren. Wolter selbst hat keine Flashbacks von ihrer früheren Verletzung, sondern fühlt eher Dankbarkeit für das Spielen.

Entwicklung im Frauenfußball

Wolter äußert sich auch zur positiven Entwicklung im Frauenfußball. Insbesondere Teams wie Bayer Leverkusen, RB Leipzig und der SC Freiburg hätten sich signifikant verbessert. Zudem sieht sie die Nationalmannschaft als einen Bonus, während ihr Herz für den Vereinsfußball schlägt. Sie strebt an, Teil der Europameisterschaft 2024 zu sein, und hat in ihrer bisherigen Karriere sieben A-Länderspiele als Rechtsverteidigerin absolviert, wobei Giulia Gwinn vom FC Bayern ihre direkte Konkurrenz im Nationalteam ist.

Ihr Vater, Thomas Wolter, der Sportlicher Leiter bei Werder Bremen ist, unterstützt sie insgesamt, übt aber keinen Druck auf sie aus. Diese Unterstützung hat Wolters Entscheidung für den Fußballsport, behandelt sie trotz ihrer Vergangenheit als Handballspielerin, nur gefestigt.

Insgesamt bleiben Wolters Erfahrungen und Ausblicke auf den Frauenfußball thematisch aktuell, da sie die Herausforderungen und Chancen, die damit einhergehen, auf sehr persönliche Weise begreift.