Pfaffenhofener Bürgerbefragung: Kritik am Fragebogen und demokratische Teilhabe

Das Bündnis Flächenschutz hat sich kritisch zur Bürgerbefragung in Pfaffenhofen geäußert. Die Sprecher des Bündnisses, Christine Janicher-Buska, Manfred „Mensch“ Mayer und Judith Neumair, betonen ihre grundsätzliche Unterstützung für die Befragung der Bürger. Allerdings kritisieren sie den von der Stadt vorgelegten Fragebogen als unverbindlich und sehen darin eine Verschwendung von Steuergeldern und Bürgerzeit. In einem Schreiben an die Redaktion bezeichnen sie die Fragen der Umfrage als dilettantisch, schwammig, widersprüchlich, unwissenschaftlich und manipulativ.

Das Gesamtgremium des Stadtrats sei nicht in die Erstellung des Fragebogens einbezogen worden, und der Nachhaltigkeitsbeirat sei lediglich informiert worden, ohne die Möglichkeit zur Mitgestaltung oder Korrektur. Das Bündnis Flächenschutz fühlt sich in seinem Angebot, frühzeitig an der Umfrage teilzunehmen, ignoriert. Sie sehen die Befragung nicht als Argumentationshilfe für die Stadtentwicklung, insbesondere für Gewerbegebiete auf der „grünen Wiese“, da der Interpretationsspielraum zu groß und beliebig sei.

Laut den Sprechern des Bündnisses sollten Bürgerumfragen klare und präzise Fragen zu relevanten Themenfeldern umfassen, anstatt vage Stimmungsbilder einzuholen. Sie kritisieren, dass wichtige Fragen, wie die Verträglichkeit weiteren Wachstums für die Bürger, in der Umfrage fehlen. Das Ziel der Umfrage hinsichtlich Pfaffenhofen als Wirtschaftsstandort wird vom Bündnis Flächenschutz als einseitig interpretiert, da die Stadtregierung anscheinend trotz einer klaren Absage der Bürger zu einem neuen Gewerbegebiet auf landwirtschaftlichen Flächen des Kuglhof-Areals weiterhin an diesem Vorhaben festhält. Dies wird von den Sprechern in Frage gestellt, indem sie das Demokratieverständnis der Stadtregierung kritisieren.