Bundesfinanzminister Christian Lindner diskutiert im Interview die Herausforderungen, die sich durch seine Rolle als Minister und FDP-Chef ergeben. Er betont die Notwendigkeit, den Exit aus dem Krisenmodus nicht zu verpassen und warnt vor einer Schwächung des Leistungsprinzips durch zu viele Subventionen. Lindner unterstreicht die Bedeutung der Anerkennung von Leistung zur Überwindung der aktuellen Wachstumsschwäche.
In Bezug auf die geplante Kindergrundsicherung äußert Lindner Bedenken hinsichtlich des Verwaltungsaufwands und potenzieller Anreize, nicht mehr arbeiten zu gehen. Er betont die Bedeutung des Leistungsprinzips und schlägt vor, stattdessen in Kita-Plätze, Schulen und Sprachförderung zu investieren. Lindner betont die Komplexität der Sozialsysteme und plädiert für eine Überarbeitung des Steuer- und Transfersystems, um zusätzliche Anstrengung zu belohnen.
Angesichts der finanziellen Herausforderungen für die Bundeswehr nach dem Auslaufen des Sondervermögens zeigt Lindner Optimismus bezüglich einer Etataufstockung und einer Reduzierung der Schuldenquote. Er unterstreicht die Notwendigkeit einer Wirtschaftswende und warnt davor, Anstrengung durch Schulden zu ersetzen. Lindner vertritt die Ansicht, dass die FDP eigenständig in die nächste Wahl gehen wird und prognostiziert ein besseres Abschneiden als in Umfragen vorhergesagt.
In Bezug auf das geplante Verbot von Verbrenner-Motoren plädiert Lindner für Technologieoffenheit und eine steuerliche Behandlung klimafreundlicher Kraftstoffe. Er betont die Bedeutung der Marktabhängigkeit und plädiert dafür, dass die Verbraucher darüber entscheiden sollen. Lindner setzt sich für eine steuerliche Gleichbehandlung von klimafreundlichen Kraftstoffen und Elektromobilität ein, um ein Signal an die Industrie zu senden.