Passau

Neuer Masterstudiengang in Passau: Seelsorge für Seiteneinsteiger

Im Rahmen der Bemühungen, die katholische Kirche in der Region Passau zu stärken, hat das Bistum Passau Initiativen ins Leben gerufen, die sich auf die Ausbildung neuer Talente konzentrieren. Diese Strategien zielen darauf ab, einem drängenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken, der die Gemeinde und den Seelsorgebereich betrifft.

Neue Ausbildungswege für Seelsorger

Ab dem Wintersemester 2025/2026 wird die Universität Passau einen neuen Masterstudiengang in Pastoraler Arbeit anbieten, der auch Teilzeit in vier Jahren absolvierten werden kann. Dieser Schritt wird von einem Investitionsvolumen von rund 1,5 Millionen Euro des Bistums Passau begleitet. Mit dieser Initiative möchten die Verantwortlichen gezielt akademische Fachkräfte ansprechen, die sich in der Vergangenheit bereits ehrenamtlich in der Kirche engagiert haben und nun an einer hauptberuflichen Tätigkeit in der Seelsorge interessiert sind.

Der Fachkräftemangel als Herausforderung

Der Fachkräftemangel, der nicht nur die Pfarreien, sondern auch die Pastoralreferenten betrifft, ist ein zentrales Problem. In den kommenden Jahren gehen viele erfahrene Fachkräfte in Rente, was die Suche nach qualifiziertem Nachwuchs erschwert. Laut dem Passauer Theologieprofessor Christian Handschuh sind unter den Interessierten Ärzte, Sozialarbeiter, Juristen und Verwaltungsfachleute, die eine tragende Rolle in der Zukunft der Seelsorge spielen könnten. Diese Gruppe wird von der Kirche oft vernachlässigt, obwohl sie das Potenzial hat, sich neu zu orientieren und in die Kirche einzubringen.

Motivation und Weiterbildung

Generalvikar Josef Ederer betont die Notwendigkeit einer tiefergehenden theologischen Ausbildung für all jene, die mehr Verantwortung übernehmen und aktiv in der Seelsorge tätig werden möchten. „Wir wollen Menschen motivieren und befähigen, lebendige Kirche zu gestalten und sich dort mit all ihren Fähigkeiten einzubringen“, sagt er. Der neue Masterstudiengang wird angehenden Seelsorgern helfen, die erforderlichen Kenntnisse zu erwerben, um ihre Aufgaben in der Kirche besser erfüllen zu können.

Vielseitige Bildungsangebote

Ein weiteres bemerkenswertes Bildungsangebot ist der digitale Bachelor-Studiengang in Katholischer Theologie, der bereits im Herbst startet. In Kooperation mit der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt wird dieser berufsbegleitend angeboten und dient als Grundlage für den Master in Pastoraler Arbeit, obwohl er keine Grundvoraussetzung dafür darstellt. Dieses flexible Angebot ermöglicht auch Menschen ohne Abitur oder einen formellen Studienabschluss, an bestimmten Veranstaltungen teilzunehmen und Zertifikate zu erwerben, was den Zugang zur theologischen Bildung erleichtert.

Fazit: Eine neue Ära in der Seelsorge

Die Initiativen des Bistums Passau und der Universität markieren einen wichtigen Schritt in die Zukunft der Seelsorge. Durch die Ausbildung von Seiteneinsteigern könnte nicht nur der Fachkräftemangel bekämpft, sondern auch eine breitere Diskussion über die Rolle der Kirche in der modernen Gesellschaft angestoßen werden. Dies könnte der katholischen Kirche helfen, sich neu zu positionieren und ihre Relevanz in der heutigen Zeit zu behaupten.

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