Das Interview mit Bischof Stefan Oster: Ein Blick auf seine Amtszeit und die Zukunft der Kirche

Salesianerpater Stefan Oster ist seit zehn Jahren Bischof von Passau. In einem Interview reflektierte er über seine Amtszeit und teilte Einblicke in sein persönliches Leben in einer Wohngemeinschaft. Als Müllbeauftragter und Mesner kümmert er sich um die anfallenden Aufgaben in seinem Haushalt. Oster betonte die Bedeutung des offenen Austauschs in sozialen Medien, insbesondere bei kontroversen Themen wie dem „Marsch für das Leben“. Er erklärte, dass Rückmeldungen aus der Community einen Einfluss auf seine Standpunkte haben können.

Der Bischof legt großen Wert auf Glaubensvertiefung und Evangelisierung. Er erzählte von Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Bistums Passau, wie beispielsweise die Einführung eines Alphakurses für Ordinariatsangestellte. Trotz Herausforderungen im Erneuerungsprozess der Kirche betonte Oster die Wichtigkeit, aus der Tiefe des Evangeliums heraus zu wirken, um breite Teile der Bevölkerung zu erreichen.

In Bezug auf die synodale Kirche und den Synodalen Weg in Deutschland erläuterte Oster die Anpassungen im Bistum Passau, um dem synodalen Charakter gerecht zu werden. Er äußerte sich zur Frage der Leitung in der Kirche und betonte die Bedeutung, die Potenziale und Fähigkeiten der Gemeinschaft zum Wohle aller zu fördern. Bei der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals sprach er sich für die Namensnennung eines verstorbenen mutmaßlichen Täters aus, um weitere Betroffene zu ermutigen, sich zu melden.

Oster analysierte auch die zukünftige Entwicklung der Kirche in Deutschland angesichts finanzieller und personeller Herausforderungen. Er prognostizierte eine tiefgreifende Transformation während seiner Amtszeit und erwartete, dass die Kirche am Ende seiner Amtszeit eine deutlich andere Struktur haben wird – eine Gemeinschaft von Gemeinschaften mit verändertem Präsenzschema.

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