Jannik Sinner hat die Australian Open 2025 gewonnen und damit seinen dritten Grand-Slam-Titel auf Hartplätzen in Serie errungen. Der 23-Jährige küsste den Silberpokal am Albert Park Lake in Melbourne und feierte einen beeindruckenden Sieg im Finale gegen den deutschen Spieler Alexander Zverev mit 6-3, 7-6(4), 6-3. Zverev lobte Sinners Leistungen und verglich ihn mit „prime Novak“ Djokovic und dessen besten Zeiten. In diesem Zusammenhang erklärte Zverev, dass Sinner gelernt habe, wie man mit Druckmomenten umgeht.

Trotz seines Triumphs bleibt die Doping-Debatte um Sinner ein beherrschendes Thema. Im April 2024 wird er vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne wegen eines Dopingvorfalls verhandelt. Im September 2023 wurde Sinner nach zwei positiven Tests auf das anabole Steroid Clostebol getestet. Obwohl ihm keine vorsätzliche Schuld oder Fahrlässigkeit nachgewiesen werden konnte, hat die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA gegen die Entscheidung der International Tennis Integrity Association (ITIA) Berufung eingelegt, was ihm eine mögliche Sperre von bis zu zwei Jahren einbringen könnte.

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Dopingbeschuldigungen und der Druck auf Sinner

Sinner betont, dass die Substanz durch eine Massage über die Hände seines Physiotherapeuten in seinen Körper gelangt sein könnte. „Ich habe nichts falsch gemacht“, erklärte er in einer Pressekonferenz und äußerte sich frustriert über die ständigen Fragen zu seiner Integrität. Die Unsicherheit über die Doping-Anhörung bleibt bestehen, und Sinner könnte durch eine mögliche Sperre wichtige Turniere, darunter die French Open und Wimbledon, verpassen.

In der jüngsten Geschichte des Tennis hat sich die Dopingproblematik verstärkt. Ein weiteres Beispiel ist die Sperre der Polin Iga Swiatek, die wegen eines positiven Dopingtests ebenfalls in die Schlagzeilen geriet. Ihre Sperre wurde erst verspätet veröffentlicht, was die Diskussion über den Umgang der ITIA mit Dopingfällen anheizt. Kritiker werfen der ITIA vor, mit zweierlei Maß zu messen, da beispielsweise die 18-jährige Nikola Bartunkova für ein vergleichbares Vergehen zu sechs Monaten Sperre verurteilt wurde, während Sinner ohne Strafe auskam.

Der sportliche Fokus bleibt

Trotz der Herausforderungen im Bereich der Sportintegrität plant Sinner, auch auf Sand in Paris und Rasen in Wimbledon erfolgreich zu sein. Er will sich als Spieler weiter verbessern und weiterhin auf die Unterstützung seiner Fans setzen. Eurosport-Experte Boris Becker lobte seine Fähigkeit, die Doping-Debatte auszublenden und sich auf das Spiel zu konzentrieren. Der junge Athlet blickt optimistisch in die Zukunft, während die Dopingfälle in Tennis weiterhin ein heißes Thema bleiben.