Die Hauptbrutzeit der Kiebitze hat im Ostallgäu begonnen, und erste Brutbeobachtungen trafen bereits im warmen April ein. Laut dem Landschaftspflegeverband Ostallgäu sind die Kiebitzvorkommen im Wertachtal um Lamerdingen und Buchloe besonders konzentriert. Die Gelege sind schwer zu entdecken, da sie nur aus einer kahlen Nestmulde bestehen und die Eier gut getarnt sind.
Kiebitze sind während der Balzzeit auffällig und werden als „Gaukler der Lüfte“ bezeichnet. Ihr markanter Ruf „Kie-witt“ ist im Frühjahr häufig zu hören. Der Kiebitz, der vom NABU und LBV zum „Vogel des Jahres 2024“ ernannt wurde, steht symbolisch für gefährdete Feld- und Wiesenbrüter, da ihr Bestand drastisch zurückgegangen ist.
Zwischen 1980 und 2016 ist der Kiebitzbestand in Deutschland um 93 Prozent gesunken, hauptsächlich aufgrund von Veränderungen in der Landwirtschaft und Lebensraumverlust. In Bayern wurden bei der letzten Zählung nur noch weniger als 4.000 Brutpaare registriert. Projekte wie das „Brutplatzmanagement für Wiesenbrüter Schwaben“ werden ins Leben gerufen, um diese Entwicklung umzukehren und die Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Landwirtschaft zu stärken.
Die Zusammenarbeit mit den Landwirten im Ostallgäu zeigt Erfolge, und das „Brutplatzmanagement für Wiesenbrüter“ hat dazu beigetragen, die Kiebitzbestände zu stabilisieren. Maßnahmen wie der Einzelbrutplatzschutz und verspätete Bewirtschaftung tragen dazu bei, die Brutkolonien zu sichern. Der Landschaftspflegeverband Ostallgäu unterstützt nicht nur den Brutplatzschutz, sondern entfernt auch Gehölze und sorgt für Insektenreichtum in den Brutgebieten des Kiebitzes.
Es ist wichtig, die Feldwege in den Wiesenbrütergebieten nicht zu verlassen und zeitlich beschränkte Wegsperrungen zu akzeptieren, um die brütenden Vögel nicht zu stören. Hundebesitzer werden gebeten, auf bodenbrütende Vögel Rücksicht zu nehmen und ihre Hunde in diesen Gebieten anzuleinen. Durch gemeinsame Anstrengungen kann der Schutz der Kiebitze und anderer gefährdeter Wiesenbrüter gewährleistet werden.