Walter Steffen, der aus Seeshaupt stammt und am 9. März 2025 seinen 70. Geburtstag feiert, hat sich als einer der erfolgreichsten Dokumentarfilmer Oberbayerns etabliert. Geboren 1955 in Oberstdorf, begann er früh mit dem Verfassen von Drehbüchern und der Produktion von Super-8-Kurzfilmen. Steffen hat in verschiedenen Berufen gearbeitet, darunter als Hüttenwirt, Hafenarbeiter und Trucker. Sein „Studium des Lebens“ führte ihn über Praktika und Volontariate in die Filmbranche, wo er unter anderem bei den Münchner Kammerspielen und dem Regisseur Michael Verhoeven tätig war. In den 1990er Jahren schrieb er Drehbücher für Film und Fernsehen und entwickelte TV-Serien wie „Edel & Starck“.

Im Jahr 2007 gründete er die Firma „Konzept+Dialog Medienproduktion“, die sich auf Dokumentationen im Selbstverleih spezialisiert hat. Bis heute hat Steffen 16 abendfüllende Filme produziert, viele ohne staatliche Förderung. Seine Werke befassen sich häufig mit regionalen Themen, wie der Fischerei am Starnberger See und der Volksmusikszene in Oberbayern. Einer seiner bekanntesten Filme, „Endstation Seeshaupt“, dokumentiert die Geschichte des Todeszugs der Nazis im April 1945. Viele seiner Filme thematisieren die Sehnsucht nach neuer Spiritualität sowie alte Riten, wie im Film „ALPGEISTER“, der als moderner Heimatfilm gilt.

Retrospektiven und Auszeichnungen

Zu seinem 70. Geburtstag werden in verschiedenen Kinos im Oberland Retrospektiven seiner Filme gezeigt. In Penzberg und Bad Tölz werden Klassiker wie „Fahr ma obi am Wasser“, „Schafstage“ und „Alpgeister“ präsentiert, wobei Steffen bei einigen Vorführungen für Filmgespräche anwesend sein wird. Diese Retrospektiven sind eine Hommage an sein künstlerisches Werk, das ihm zahlreiche Auszeichnungen eingebracht hat, darunter den Tassilo-Hauptpreis der Süddeutschen Zeitung.

Steffen hat sich über die Region hinaus einen Namen gemacht und eine große Fangemeinde aufgebaut. Zu den bekanntesten Werken zählen „München in Indien“, „Bavaria Vista Club“ und „Happy Welcome“. Die hohe Qualität seiner Filme wurde bei einer Walter Steffen Filmwoche in Berlin gewürdigt, die Retrospektiven seiner Arbeiten bot.

Der Einfluss seines Schaffens

Mit einem klaren Fokus auf die Verbindung zwischen Mensch und Natur gelingt es Steffen, alte Traditionen und neue Perspektiven im Film zu vereinen. Im Film „ALPGEISTER“ werden Alpenschamanen zu Wort kommen und große Kinobilder der Bergwelt kombiniert. Die Uraufführung dieses Films fand Anfang Juli 2019 in der Flussbühne Wolfratshausen statt und der bundesweite Kinostart folgte am 31. Oktober 2019, passend zu Halloween und den stillen Feiertagen Allerheiligen und Allerseelen.

Die bayerische Filmfestivalszene, in der Steffen eine bedeutende Rolle spielt, ist zahlreich und vielfältig. Veranstaltungen wie das DOK.fest München und die Internationalen Bergfilm-Festivals ziehen nicht nur lokale, sondern auch internationale Zuschauer an und fördern den Austausch von filmischer Kunst und Talenten. Steffen’s Filme sind nicht nur Unterhaltung, sie regen auch zur Reflexion über Heimat, Traditionen und die Beziehung zur Natur an, was ihn zu einem wichtigen Vertreter der bayerischen Dokumentarfilmszene macht.

Sein Engagement und seine Leidenschaft für das Kino beschreiben ihn als ein zentrales Element des kulturellen Lebens im Oberland und darüber hinaus. Merkur berichtet, dass dieses vielfältige Schaffen seine Bedeutung nicht nur als Filmemacher, sondern auch als Geschichtenerzähler unterstreicht. Exklusiv München hebt besonders hervor, wie Steffen in seinen Filmen Mythen und Mysterien der bayerischen Alpen erkundet. Informationen zu einem breiteren Filmumfeld sind zudem bei Filmfestivals Bayern zu finden.