Am 12. November wird im Landkreis Oberallgäu ein neues Gästeticket eingeführt. Landrätin Indra Baier-Müller und mehrere Bürgermeister verkündeten die Einführung dieser ÖPNV-Lösung, die durch den Kurbeitrag finanziert wird. Das Gästeticket ist für Übernachtungsgäste bestimmt und gilt in den meisten Bussen sowie der Deutschen Bahn im Kerngebiet, zu dem der Landkreis Oberallgäu, Kempten und Jungholz zählen. Diese Maßnahme wird ergriffen, um den Individualverkehr zu reduzieren, einen Beitrag zur Verkehrswende zu leisten und Besucher lenken zu können.
Vorstellung des neuen Tickets im Landratsamt Oberallgäu lockte Gemeindevertreter aus verschiedenen Teilen des Landkreises, darunter Oberstdorfs Bürgermeister Klaus King, Blaichachs Bürgermeister Christof Endreß und Buchenbergs Bürgermeister Toni Barth. Es wird angestrebt, mit dem Gästeticket an andere Regionen wie den Bregenzerwald oder den Bodensee anzuschließen, die bereits ähnliche Angebote haben.
Das Gästeticket wird für Übernachtungsgäste ab sechs Jahren sowie Zweitwohnungsbesitzer angeboten, die den Kurbeitrag entrichten. Die Finanzierung erfolgt über diesen Beitrag, wobei jeder Gemeindebeitrag sich voraussichtlich auf etwa einen Euro pro relevantem Übernachtungsgast beläuft. Die positive Entwicklung des ÖPNV-Nutzungsanteils in Oberstdorf seit der Einführung eines lokalen Gästetickets im Juli 2022 zeigt die potenzielle Wirkung dieser Maßnahme.
Es gibt jedoch Unsicherheit in nördlichen Gemeinden des Oberallgäus, die nicht als Kurorte gelten und das Ticket daher nicht über den Kurbeitrag finanzieren können. Die Teilnahme am Gästeticket wird als Wettbewerbsvorteil betrachtet, was dazu führt, dass viele Gemeinden in den nächsten Wochen darüber abstimmen. Es wird erwartet, dass bis Ende März feststeht, welche Gemeinden sich dem Gästeticket anschließen. Zukünftig sind auch Kooperationen über die Allgäuer Grenzen hinaus geplant, um das Gästeticket in Zusammenarbeit mit benachbarten Regionen zu erweitern und noch attraktiver zu gestalten.