Im Landkreis Nürnberger Land profitieren Auszubildende in Bäckereien und deren Filialen von einer gesteigerten Ausbildungsvergütung. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) weist darauf hin, dass Auszubildende zu Beginn ihrer Ausbildung nun monatlich mindestens 860 Euro erhalten, was einem Anstieg um 180 Euro im Vergleich zu vorher entspricht. Im zweiten Ausbildungsjahr steigt die Vergütung um weitere 190 Euro und im dritten Jahr um 200 Euro auf insgesamt 1085 Euro. Dies bedeutet durchschnittlich ein Viertel mehr Einkommen für die Bäckerei-Auszubildenden.
Zusätzlich erhalten die Auszubildenden bis zum Jahresende eine Inflationsausgleichsprämie von 50 Euro pro Monat. Die NGG Nürnberg-Fürth fordert alle Bäckerei-Auszubildenden im Kreis dazu auf, ihre Vergütung zu überprüfen. Falls das zusätzliche Geld nicht ausgezahlt wird, sollten sie sich bei der Gewerkschaft melden. Des Weiteren erhalten sie 29 Euro im Monat für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).
Die Verbesserung der Bezahlung für Bäckerei-Auszubildende wurde durch intensive Verhandlungen der NGG am Tariftisch erreicht. Die Geschäftsführerin Regina Schleser betont, dass jeder Azubi in Bäckereien vom Tarifabschluss profitiert, unabhängig davon, ob sie in der Backstube oder am Verkaufstresen arbeiten. Die Bedeutung liegt darin, dass die Tarifvereinbarung ohne Ausnahmen für alle Betriebe gilt.
Ein Problem, das die NGG anspricht, ist der enorme Rückgang an Auszubildenden in Bäckereien im Nürnberger Land. Aktuell gibt es lediglich 16 Auszubildende, während es vor zehn Jahren noch 57 waren – ein Rückgang um etwa 72 Prozent. Dies wird als akutes Problem des „Azubi-Schwunds“ bezeichnet, das es nun zu stoppen gilt. Betriebe versuchen bereits, fehlende Fachkräfte durch Quereinsteiger zu ersetzen. Es wird betont, dass Backen ein Handwerk ist, das erlernt werden muss, und daher eine qualitativ hochwertige Ausbildung seitens der Bäckereien unerlässlich ist.
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