Vom 10. bis 13. Dezember 2024 fand der dritte EELISA Prototype Contest in Nürnberg statt, bei dem neun Teams aus sechs Ländern um die Wette konkurrierten. Veranstaltet von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) in Zusammenarbeit mit JOSEPHS – The Open Innovation Lab, lag der Schwerpunkt des Contests auf der Entwicklung kundenorientierter Prototypen und dem Austausch zwischen Start-ups und potenziellen Kunden. Die Teilnehmer nahmen an einem vier-tägigen Co-Creation Workshop teil, in dem sie in offenen Innovationsmethoden und marktorientierten Ansätzen geschult wurden. Am letzten Tag präsentierten die Teams ihre Prototypen und führten aufschlussreiche Diskussionen mit den Besuchern.

Eines der herausragendsten Projekte kam von dem Team CiX, das den Contest für sich entscheiden konnte. Mit ihrem modularen Wasserreinigungssystem, das speziell für die Entfernung von PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) aus Wasser entwickelt wurde, überzeugten sie die Jury. Der Prototyp nutzt eine Technologie auf Basis von Diamantelektroden und integriert ein regionales Keramikmaterial als kostengünstige und unbedenkliche Grundlage. Teammitglieder wie Timo Fromm, Rudolf Borchardt, Hanadi Ghanem und Benjamin Seemann zeigten sich optimistisch, was die Zukunft ihrer Innovation betrifft und suchen nach Anschlussförderung bis August 2025.

Über PFAS und deren Gefahren

PFAS, oft als „Ewigkeitschemikalien“ bezeichnet, sind künstlich hergestellte Substanzen, die sich in der Natur nicht abbauen und sich im menschlichen Körper und in der Umwelt anreichern. Sie finden Verwendung in Lebensmittelverpackungen, wasserdichten Textilien und Kosmetika, können jedoch erhebliche Gesundheitsrisiken hervorrufen, darunter Nieren- und Hodenkrebs sowie reduzierte Fruchtbarkeit. Angesichts dieser Risiken plant die EU, die Verwendung von PFAS zu regulieren und hat eine Nachverfolgung sowie eine Begrenzung im Trinkwasser ab 2026 angekündigt. Ein umfassendes Verbot von PFAS wird derzeit diskutiert, mit einer Entscheidung, die für 2025 erwartet wird.

Die positiven Erfahrungen mit früheren EELISA Prototype Contests motivierten CiX zur Teilnahme und boten wichtige Erkenntnisse zur Weiterentwicklung ihrer Technologie. Der Contest sei nicht nur eine Plattform zur Präsentation von Prototypen, sondern auch eine Gelegenheit, wertvolles Feedback von Experten und potenziellen Kunden zu erhalten. So unterstrich das Team die Bedeutung des Austauschs und der Interaktion während des gesamten Wettbewerbs.

Wichtige Entwicklungen im Bereich Wasserreinigung

Die Problematik der PFAS-Belastung wird zunehmend zur Herausforderung für die Industrie, da Druck auf Unternehmen ausgeübt wird, Abwasser zu behandeln, um gesundheitliche Risiken und mögliche strengen Strafen zu vermeiden. CiX zielt darauf ab, ihre Technologie zur kostengünstigen und energieeffizienten Extraktion von PFAS weiterzuentwickeln und plant die offizielle Gründung des Start-ups zur Vermarktung ihres innovativen Ansatzes.

Der EELISA Prototype Contest stellt eine wegweisende Initiative dar, die nicht nur den Innovationsgeist in Europa fördert, sondern auch Start-ups unterstützt, die sich mit kritischen Umweltfragen auseinandersetzen. Die Nächste Ausgabe des Wettbewerbs wird auf dem erfolgreichen Verlauf der bisherigen Contests aufbauen und fordert bereits jetzt Bewerbungen von vielversprechenden Ideen und Prototypen.

Für weitere Informationen zu den Wettbewerben und den Projekten können Interessierte die Webseiten der FAU, des EELISA Prototype Contests und der Gewinner besuchen: FAU, EELISA Prototype Contest, Gewinner des Contests.

Quellen

Referenz 1
www.fau.de
Referenz 2
eelisa.eu
Referenz 3
eelisa.eu
Quellen gesamt
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