In der Nacht zu Donnerstag, gegen 2:05 Uhr, ereignete sich in Nürnberg ein bemerkenswerter Vorfall, als ein Autofahrer vor der Polizei flüchtete. Laut t-online.de gab der Fahrer eines gelben Seat Gas, anstatt anzuhalten. Dabei erreichte er Geschwindigkeiten von über 100 km/h, was mehrere andere Verkehrsteilnehmer zwang, schnell auszuweichen oder stark abzubremsen.
Die Polizei, die die Verfolgung aufnahm, musste diese letztendlich abbrechen, um Risiken für unbeteiligte Personen zu vermeiden. Der Fahrer konnte in der Geisseestraße letztlich immer noch nicht gefasst werden, nachdem das Fahrzeug dort geparkt und der Fahrer zu Fuß geflüchtet war. Bei der Untersuchung des Fahrzeugs wurden frische Unfallspuren sowie gestohlene Kennzeichen festgestellt, die ursprünglich zu einem anderen Auto gehörten.
Risiken und rechtliche Konsequenzen von Fluchtfahrten
Die Flucht vor der Polizei kann erhebliche rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Wie auf bussgeldkatalog.org erläutert, ist das Missachten des Haltgebots eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld von 70 Euro und einem Punkt in Flensburg geahndet werden kann. Für Fahranfänger gilt dies als A-Verstoß, was wiederum Maßnahmen während der Probezeit zur Folge haben kann.
Besonders brisant wird es, wenn die Flucht mit einer Gefährdung anderer einhergeht. Der Bundesgerichtshof hat in einem Urteil (Az.: 2 StR 204/14) klargestellt, dass das bloße Wegfahren kein gewaltsamer Widerstand darstellt. Allerdings wird eine Flucht dann als problematisch angesehen, wenn durch die rasante Fahrweise Unfälle provoziert oder Polizeibeamte verletzt werden.
Diese Aspekte wurden bereits in einem anderen potenziell tödlichen Fall behandelt, der auf jura-online.de dokumentiert ist. Hier rammt ein Autofahrer ein Polizeifahrzeug bei dem Versuch, sich zu befreien, und verletzt dabei einen Beamten. Solch rücksichtsloses Verhalten kann mit schweren Strafen geahndet werden, einschließlich Mord oder versuchtem Mord, wenn dadurch andere Verkehrsteilnehmer zu Schaden kommen.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse in Nürnberg stellt sich die Frage, inwiefern solche riskanten Fluchtversuche die Sicherheit im Straßenverkehr gefährden und welche Maßnahmen ergriffen werden sollten, um solche Vorfälle zu verhindern.
Die Polizeiinspektion Nürnberg-Mitte ermittelt nun und sucht nach weiteren Zeugen, die Informationen zu dem verunglückten Fahrzeug oder dem flüchtigen Fahrer haben. Hinweise können unter der Nummer 0911 2112 – 6115 gemeldet werden.