Julian Nagelsmann, der 36-jährige Bundestrainer der deutschen Fußballnationalmannschaft, hat sich kritisch gegenüber der beliebten Methode der Visualisierung geäußert. „Ich habe Schwierigkeiten, diese Methode anzuwenden, vor allem aufgrund meines begrenzten künstlerischen Talents und eines oft defekten Druckers“, erklärte er im Vorfeld des Viertelfinal-Rückspiels in der Nations League gegen Italien. Dennoch räumt er ein, dass die Idee, Ziele sichtbar zu machen, grundsätzlich gut ist. Nagelsmann ergänzt: „Ich nutze andere Methoden, um wichtige Gedanken zu verfestigen, besonders in Einschlafphasen“, so tz.de.
Als Schüler hatte Nagelsmann Vokabeln zum Lernen an die Tür geklebt, was jedoch kaum Einfluss auf seine Englisch-Note hatte. Diese Anekdote verdeutlicht sein eher pragmatisches Verständnis von Lernmethoden. Im Sport, so stellt sich heraus, ist Visualisierung ein häufig angewandtes Mittel, um die mentale Vorbereitung zu verbessern. Die Erkenntnis darüber, dass die Kenntnis des Gegners eine bessere Wettkampfvorbereitung ermöglicht, ist Bestandteil vieler Trainingseinheiten.
Morgenritual und Teambuilding
Nagelsmann startete den Tag im EM-Camp in Herzogenaurach mit einem speziellen Morgenritual: täglichem Joggen. Gemeinsam mit Co-Trainern Benjamin Glück und Sandro Wagner sowie Teamarzt Dr. Jochen Hahne joggt er jeden Morgen, ein Ritual, das auch an Ex-Bundestrainer Jogi Löw erinnert. Diese Joggingrunde dauert etwa 45 Minuten und beginnt abhängig vom Tagesablauf zwischen 7:30 und 9:00 Uhr. „Die Mannschaft hat noch keine schlechte Trainingseinheit gehabt“, berichtet Nagelsmann und zeigt sich zufrieden mit der Vorbereitung sowie der Stimmung innerhalb des Teams.
Ein Höhepunkt der Teamdynamik war ein gemeinsames Anschauen eines Champions-League-Finales, was Nagelsmann als positives Zeichen für den Teamzusammenhalt betrachtet. Allerdings muss er für das bevorstehende Testspiel gegen die Ukraine auf mehrere wichtige Spieler verzichten, darunter Kroos, Rüdiger und Sané. Die Tickets für das ausverkaufte Testspiel in Nürnberg sind rar und einige Rückläufer-Karten sind die einzigen verfügbaren Optionen.
Die Rolle der Visualisierung im Sport
Die Methode der Visualisierung, obwohl für Nagelsmann herausfordernd, hat sich in der Sportwelt als äußerst effektiv erwiesen. Studien zeigen, dass häufige Visualisierungsläufe plastische Veränderungen im Gehirn hervorrufen können, ähnlich wie physische Bewegung. Dies gilt nicht nur für Profisportler, sondern auch für Hobbysportler, die beispielsweise das Ziel haben, 10 Kilo abzunehmen, um ihre persönliche Bestleistung im Marathon zu erreichen. Der Schlüssel liegt darin, kleine Teilziele zu setzen, während das Hauptziel stets im Fokus bleibt, wie auch auf sportaktiv.com ausgeführt wird.
Insgesamt bleibt zu hoffen, dass Nagelsmann, trotz der Schwierigkeiten mit seiner künstlerischen Ader, die Methoden der Visualisierung und andere Techniken erfolgreich in sein Coaching-Programm integriert, um die deutsche Nationalmannschaft zu neuen Erfolgen zu führen.