Gostenhof: Diverse Geschichten und Engagement für eine lebendige Nachbarschaft

Gostenhof in Nürnberg hat mit seiner malerischen Atmosphäre, Künstlerateliers, kleinen Cafés und Läden den Ruf eines Szeneviertels erlangt. Die engen Arbeiterwohnhäuser, die einst Unternehmen wie Herkules und Schuco zur Weltruhm verhalfen, wurden im Laufe der Jahre saniert. In den 1950er- und 1960er-Jahren waren viele Gebäude baufällig, doch ab 1980 wurde Gostenhof zum Sanierungsgebiet erklärt. Dieser Prozess erfolgte nicht über die Köpfe der Bewohner hinweg, sondern in enger Zusammenarbeit mit ihnen. Unter anderem wurden Hinterhöfe saniert und neue Spielplätze sowie Parkanlagen geplant.

Die Geschichte von Maria Tsantekidou ist exemplarisch für die Vielfalt und Geschichte Gostenhofs. Mit einem Migrationshintergrund wuchsen über die Hälfte der Bewohner dieses Viertels auf. Marias Eltern waren aktiv an der Sanierung des Stadtteils beteiligt, und dieser Geist von Gemeinschaft und Engagement prägt noch heute Gostenhof. Daniela Müller, eine engagierte Bewohnerin, setzt sich für eine bessere Nachbarschaft ein und organisiert unter anderem die beliebten Hinterhofflohmärkte.

Eine weitere facettenreiche Persönlichkeit in Gostenhof ist Melanie Ibemba, die als Kind afrikanischer Einwanderer in diesem Viertel aufwuchs. Heute steht sie abends als Musikerin auf der Bühne und arbeitet tagsüber als Kinder- und Jugendbeauftragte im Sozialwerk der Heilsarmee. Ihre Verbundenheit mit dem Viertel und ihr Engagement, besonders für benachteiligte Kinder und Familien in Gostenhof, spiegeln die vitalizierende Kraft dieser Gemeinschaft wider.