Im Trainingslager des 1. FC Nürnberg (FCN) in Herzogenaurach gibt es aktuell besorgniserregende Neuigkeiten. Zwei Spieler haben sich verletzt: Der 19-jährige Mittelfeldspieler Tim Janisch und der 22-jährige Torwart Michal Kukucka fallen vorerst aus. Janisch hat sich eine schwerere Verletzung zugezogen, nämlich einen Teilriss des Innenbandes im Knie, und wird laut Vereinsangaben für unbestimmte Zeit ausfallen. Kukucka hingegen musste die erste Trainingseinheit vorzeitig abbrechen und leidet unter einer Zerrung der Adduktoren. Sein Zustand wird weitere Ruhe benötigen, während er in den nächsten Tagen pausiert.
Die Verletzung von Kukucka, die als Muskelzerrung klassifiziert wird, ist eine häufige Sportverletzung, die durch Überdehnung der Muskelfasern ohne deren Riss entsteht. Solche Verletzungen treten häufig bei plötzlichen Bewegungen oder unter hoher körperlicher Belastung auf. Insbesondere die Oberschenkelmuskulatur ist bei Fußballspielern wie Kukucka gefährdet, da sie immer wieder starker Beanspruchung ausgesetzt wird. Die Behandlung von Muskelzerrungen erfordert meist eine Erstversorgung nach der PECH-Regel (Pause, Eis, Compression, Hochlagern), gefolgt von Physiotherapie und gezielten Dehn- und Kräftigungsübungen.
Aktuelle Trainings- und Spielplanung
Dennoch gibt es Lichtblicke im Trainingslager: Jannik Hofmann ist wieder ins Training eingestiegen, und Eric Porstner, ein Talent aus der U19, erhielt die Möglichkeit, sich während der Trainingseinheit zu präsentieren. Diese Entwicklungen könnten den FCN stärken, während der Verein am Freitag zurück nach Nürnberg kehrt.
Bereits am Sonntag stehen zwei Testspiele gegen den FC Ingolstadt an, wobei das erste unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden wird. Das zweite Spiel beginnt um 13.30 Uhr am Max-Morlock-Platz und ist für die Öffentlichkeit zugänglich, was den Fans die Möglichkeit gibt, das Team zu unterstützen und die Reaktionen auf die aktuellen Verletzungen zu beobachten.
Hintergrund zu Muskelverletzungen im Profisport
Muskelverletzungen machen etwa 35% aller Sportverletzungen aus. Besonders betroffene Muskelgruppen bei Fußballspielern sind die ischiokrurale Muskulatur, der Quadriceps sowie die Adduktoren und Wadenmuskulatur. Um Verletzungen vorzubeugen, sind gezielte Trainingsmethoden notwendig. Es existieren viele Programme, die auf die Prävention von Muskelverletzungen abzielen, wie beispielsweise das FIFA 11+ Programm. Studien zeigen, dass solche Programme das Verletzungsrisiko deutlich senken können.
In dieser Saison fördern besonders Trainingsbasierte Interventionen die Reduktion von Verletzungen. Ältere Statistiken zeigen, dass jeder Spieler in der ersten und zweiten Bundesliga pro Saison durchschnittlich 2,7 Verletzungen erleidet, was die Dringlichkeit effektiver Präventionsmaßnahmen unterstreicht. In Anbetracht der verletzungsbedingten Fehlzeiten und der hohen Inzidenz von Muskelverletzungen ist es entscheidend, sowohl die Ursachen als auch die Prävention dafür zu betrachten, um Spielern eine langfristige Karriere im Sport zu ermöglichen.