Am 4. Februar 2025 wurde Niko Kovac offiziell als neuer Trainer von Borussia Dortmund vorgestellt. Der Verein hat Kovac verpflichtet, um die sportlichen Herausforderungen zu meistern und neue Impulse zu setzen. Der 52-Jährige erhält einen 18-Monats-Vertrag bis 2026, wobei keine Ausstiegsklausel für den Sommer vereinbart wurde. Während Kovac in der Vergangenheit keine Verbindung zu Dortmund hatte, verfolgt er nun einen pragmatischen, defensiv orientierten Ansatz, um das Team zu stabilisieren und auf Kurs zu bringen. In seiner ersten Ansprache erklärte er, was er von der Mannschaft fordern wird und auf welche Spieler er setzen möchte. Unterstützung erhält er dabei von Lars Ricken und Sebastian Kehl, die ihm in seiner neuen Rolle zur Seite stehen.

Zurzeit stehen die Dortmunder nur auf dem 11. Platz der Bundesliga und haben große Schwierigkeiten, die Champions-League-Qualifikation zu erreichen. Diese bedrohliche Situation folgte der Entlassung von Nuri Sahin vor acht Tagen, die im Verein zu Unsicherheiten über die nächsten Schritte führte. Kovac war von Anfang an ein Ziel für die Vereinsführung, während andere Optionen wie Roger Schmidt und Ralf Rangnick nicht mehr durchführbar waren. Auch Sebastian Hoeness von Stuttgart wurde intern diskutiert, jedoch gab es kein ernsthaftes Interesse.

Aufgaben und Herausforderungen

Eine der größten Herausforderungen, vor denen Kovac steht, ist die fehlende Übersicht in der Mannschaft, die in den letzten Monaten durch verletzungsbedingte Ausfälle und interne Spannungen gelitten hat. Der Klub zählt zu den Teams mit den zweithöchsten Gehaltsausgaben in der Bundesliga, sieht sich jedoch immer wieder mit vermeidbaren Fehlern konfrontiert. Die interne Rivalität zwischen Lars Ricken, Sebastian Kehl und Sven Mislintat hat zudem die Stabilität der sportlichen Führung beeinträchtigt. Matthias Sammer, ein Berater des Vereins, hat den Verein kritisch kommentiert und wird nicht mehr über Dortmund-Spiele berichten.

Kovac wird insbesondere erwartet, die Defensivstruktur des Teams zu verbessern und mehr Disziplin einzufordern. Sein Vorgänger, Sahin, wurde für die mangelhafte Form des Teams in den letzten sieben Monaten zur Verantwortung gezogen, doch auch die Spieler müssen sich an ihre eigene Nase fassen. Die Dortmunder wünschen sich zudem dringend Neuzugänge: Ein Linksverteidiger, Unterstützung in der Innenverteidigung und ein zusätzlicher Mittelfeldspieler sind notwendig, um die Lücken zu schließen, die durch Verletzungen entstanden sind. Es herrscht jedoch Pessimismus über mögliche Transfers vor dem Schließen des Transferfensters.

Blick in die Geschichte

Die Herausforderungen, vor denen Dortmund jetzt steht, sind nicht neu; der Verein blickt auf eine über 100-jährige Geschichte zurück, in der es Höhepunkte wie die Meisterschaften unter Jürgen Klopp von 2008 bis 2015 gab. Klopp führte die Mannschaft zu zwei Meisterschaften und einem DFB-Pokalsieg sowie zum Champions-League-Finale 2013, wo man gegen Bayern München verlor.

Die Erfolge des späten 20. Jahrhunderts unter Ottmar Hitzfeld, der Dortmund 1995 bis 2002 zu drei Meisterschaften und einem Champions-League-Sieg geführt hat, setzen einen hohen Maßstab. Heutzutage kämpft der Verein jedoch, die einstigen Ideale, die unter Klopp etabliert wurden, zu erreichen und wieder zur Titelanwärterschaft zurückzukehren, die das Team einst prägte.

Can Niko Kovac diese Erfolge wiederherstellen und die Borussia zurück zu alter Stärke führen? Die kommenden Monate werden es zeigen.

Welt, New York Times, tz