Das UN-Sekretariat des Übereinkommens der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Desertifikation (UNCCD) in Bonn hat in einem Bericht alarmierende Ergebnisse über den Zustand natürlicher Graslandschaften veröffentlicht. Die Hälfte dieser Rangelands, die mehr als die Hälfte der globalen Landfläche ausmachen, leidet unter verminderter Bodenqualität. Diese Entwicklung stellt eine ernste Bedrohung für die Nahrungsmittelversorgung von Milliarden von Menschen und das ökologische Gleichgewicht dar.
Rangelands umfassen Landschaften mit natürlicher Vegetation, die hauptsächlich von Wild- und Nutztieren beweidet werden und keinen intensiven landwirtschaftlichen Anbau aufweisen. Diese Gebiete machen 54% der globalen Landfläche aus und sind entscheidend für die Nahrungsmittelproduktion und den Kohlenstoffspeicher der Erde. Etwa zwei Milliarden Menschen sind auf diese Regionen angewiesen, die hauptsächlich für die Viehzucht genutzt werden.
Ursachen für die Verschlechterung von Rangelands sind Veränderungen in der Landnutzung, wie die Umwandlung von Weideflächen in Ackerland aufgrund steigender Nachfrage nach Nahrungsmitteln, Textilfasern und Biosprit. Der Klimawandel, der Verlust der biologischen Vielfalt und der unkontrollierte Einsatz von Tierherden tragen ebenfalls zu den Problemen bei. Länder wie Westafrika, Zentralasien und die Mongolei sind stark von der Viehzucht abhängig und leiden unter den Auswirkungen der Landdegradation.
Obwohl Deutschland nach der Definition der UNCCD keine Rangelands besitzt, spielt die naturnahe Weidewirtschaft auch hier eine Rolle. Almen in den Bergen und wandernde Schäfer tragen zum Erhalt wichtiger Grünlandbiotope bei. Die UNCCD empfiehlt den Schutz des Pastoralismus, einer nachhaltigen Form der Weidewirtschaft, die weltweit von einer halben Milliarde Menschen ausgeübt wird. Diese Gemeinschaften werden jedoch oft vernachlässigt und benötigen Unterstützung, um ihre traditionellen Lebensweisen zu bewahren.
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