Neustadt an der Waldnaab

Ökologisches Desaster: Pfreimd durch Sanierungsarbeiten schwer geschädigt

Sanierungsarbeiten an der Kainzmühlsperre haben am 24. Juli 2024 im Oberpfälzer Wald massive Umweltschäden an der geschützten Pfreimd verursacht, wodurch Lebensräume aquaticer Arten gefährdet sind, während der Kraftwerksbetreiber Engie die Vorfälle verharmlost und der BUND Naturschutz umfassende Sanierungsmaßnahmen fordert.

Ökologische Krise in der Oberpfalz: Sanierungsarbeiten versetzen die Pfreimd in eine Notsituation

Die Pfreimd, ein wertvoller Fluss im Oberpfälzer Wald, erleidet infolge unsachgemäßer Sanierungsarbeiten an der Kainzmühlsperre erhebliche ökologische Schäden. Die Situation wirft Fragen auf, nicht nur über die Verantwortung der Kraftwerksbetreiber, sondern auch über die langsame Reaktion der Behörden.

Die Rolle der Kraftwerksbetreiber

Engie, der französische Kraftwerksbetreiber, ist in die Kontroversen um die Pfreimd verwickelt. In einer offiziellen Mitteilung war man der Meinung, dass natürliche Hochwasserereignisse ausreichen würden, um den Flusslauf zu reinigen. Diese Vorgehensweise wird jedoch von Naturschützern als unzureichend und irreführend kritisiert. Martin Geilhufe, der Landesbeauftragte des BUND Naturschutz (BN), betont, die Pfreimd sei durch die Sanierungsarbeiten in eine „stinkende, braune Kloake“ verwandelt worden: „Das gesamte Flussbett ist unter Wasser und die Ufer sind mit meterhohen Schlammablagerungen bedeckt.“

Die ökologischen Folgen für die Region

Die Pfreimd hat sich durch das Ablassen von gewaltigen Schlammmassen stark verändert, was nicht nur die Wasserqualität, sondern auch die Lebensräume zahlreicher Gewässerbewohner gefährdet. Fast alle aquatischen Organismen haben ihre Lebensgrundlage verloren. Dies ist besonders alarmierend, da das Pfreimdtal als NATURA 2000- und FFH-Gebiet unter besonderen Schutz steht, und hier ein striktes Verschlechterungsverbot gilt.

Verantwortung und Aufklärung durch die Behörden

Die Unklarheit über die genauen Schutzvorkehrungen, die vor den Sanierungsarbeiten getroffen wurden, bleibt bestehen. Das Landratsamt hatte eine ökologische Baubegleitung vorgesehen, doch Informationen zu deren konkreten Inhalten wurden bisher nicht bereitgestellt. Der BN hat bereits beim Landratsamt angefragt, um Antworten zu erhalten, bleibt jedoch bislang ohne Rückmeldung.

Der Weg zur Wiederherstellung des Flussökosystems

Um die Pfreimd in ihren natürlichen Zustand zurückzuführen, fordert der BUND Naturschutz ein umfassendes Schadensgutachten. Anschließend soll in Zusammenarbeit mit Fischern und Naturschutzorganisationen eine Strategie entwickelt werden, um die Schäden zu beseitigen. Diese Maßnahmen sind essenziell, um die biologische Vielfalt ans Ufer zurückzubringen und die Gesundheit des Ökosystems zu sichern.

Schutz und Bedeutung der Pfreimd

Das Pfreimdtal, bekannt für seine unberührte Natur und als wanderfreundlicher Goldsteig, hat viel zur touristischen Attraktivität der Region beigetragen. Der Verlust der ökologischen Integrität könnte nicht nur die Flora und Fauna beeinträchtigen, sondern auch die Lebensqualität der Anwohner und die wirtschaftliche Stabilität durch den Rückgang des Tourismus. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass schnelle und effektive Maßnahmen zur Wiederherstellung der Pfreimd ergriffen werden.

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