Tarifstreit beigelegt: IG Metall erzielt Durchbruch bei Elektromotoren-Hersteller Schabmüller

Der Tarifstreit bei Schabmüller, einem Elektromotoren-Hersteller in Berching in der Oberpfalz, wurde offiziell beigelegt. Die Industriegewerkschaft (IG) Metall gab bekannt, dass die Gewerkschaftsmitglieder in einer Urabstimmung dem Verhandlungsergebnis zugestimmt haben. Eine „überwältigende Mehrheit“ der Mitglieder sprach sich für das ausgehandelte Ergebnis aus, was die erforderlichen 25 Prozent bei weitem übertraf. Somit kann der vereinbarte Tarifvertrag zwischen IG Metall und dem Arbeitgeber in Kraft treten.

Der Tarifvertrag sieht vor, dass die Löhne und Gehälter der rund 500 Beschäftigten bis Januar 2030 in sechs Schritten auf das Niveau der Metall- und Elektroindustrie angehoben werden. Zudem wird die individuelle Wochenarbeitszeit schrittweise von 40 Stunden auf 37,5 Stunden bis 2029 reduziert. Auch die jährlichen Sonderzahlungen sollen dem Niveau des Flächentarifvertrags angeglichen werden. Die Verhandlungsführerin Olga Redda kritisierte, dass die Beschäftigten bisher 40 Stunden pro Woche arbeiteten, aber nur auf Basis einer 35-Stunden-Woche entlohnt wurden.

Zuvor hatte ein gut zwei Wochen andauernder Streik die komplette Produktion bei Schabmüller lahmgelegt. Die IG Metall berichtete, dass während des Streiks keine Warenlieferungen angenommen oder herausgesendet wurden, und kein Elektromotor mehr produziert wurde. Dem Streik waren vier erfolglose Verhandlungsrunden sowie ein eintägiger Warnstreik vorausgegangen. Die Firma Schabmüller war vor 20 Jahren aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten und hatte somit die Tarifbindung aufgelöst.