Im April blieb die Inflation in Deutschland bei 2,2 Prozent stabil, nachdem sie zuvor im Jahresvergleich um 0,5 Prozent gestiegen war. Dieser Wert deutet darauf hin, dass die Teuerungsraten trotz eines vorherigen Rückgangs weiterhin auf einem erhöhten Niveau verharren. Für die kommenden Monate prognostizieren Volkswirte einen steigenden Preisdruck, der durch geplante Preiserhöhungen in verschiedenen Branchen, wie Gastronomie und Drogerien, verstärkt wird.
Ein wesentlicher Faktor, der zu einem höheren Preisniveau beiträgt, sind die stark steigenden Löhne, die den Verbraucherpreisindex beeinflussen. Diese Kombination aus Preissteigerungen und anhaltendem Lohndruck könnte dazu führen, dass die Verbraucherpreise in den nächsten Monaten über dem von der Europäischen Zentralbank (EZB) angestrebten Ziel von zwei Prozent liegen.
Der April brachte auch Veränderungen bei den Energiepreisen mit sich, da die Preisbremsen für Erdgas und Fernwärme ausgelaufen waren. Dies führte dazu, dass die Haushaltsenergie im Vergleich zum Vormonat nicht mehr so stark verbilligt wurde. Besonders deutlich stiegen die Preise für Fernwärme, während beispielsweise Strom und Erdgas günstiger wurden.
Auch die Nahrungsmittelpreise zeigten eine Entwicklung, bei der die Verbraucher im April gegenüber dem Vorjahr 0,5 Prozent mehr für Lebensmittel ausgeben mussten. Während einige Produkte wie frisches Gemüse und Molkereiprodukte günstiger wurden, stiegen die Preise für Süßwaren, Speiseöle, Obst, Fleisch, Brot und Gastronomiebesuche an.
Die Kerninflation in Deutschland, bereinigt um schwankungsanfällige Preise für Energie und Nahrungsmittel, zeigte eine etwas abgeschwächte Rate von 3,0 Prozent im April. Dieser Wert könnte die EZB dazu ermutigen, im Juni eine Zinssenkung zu beschließen. Für das Jahr 2024 prognostizieren führende Wirtschaftsforschungsinstitute eine Abschwächung der Inflation auf 2,3 Prozent in Deutschland, was positive Auswirkungen auf den privaten Konsum und die Konjunktur haben könnte.
Bayern News Telegram-KanalBayern News Reddit Forum