Bayerns Bürgerinnen und Bürger im Fokus: Wie sichern sie ihre Häuser vor Hochwasserschäden ab?

Der Hochwasserschutz in Bayern ist weiterhin größtenteils Sache der privaten Haushalte, wie die Landtagsabgeordnete Laura Weber (Grüne) berichtet. Laut einer schriftlichen Anfrage an die Staatsregierung verfügen lediglich 45 Prozent der Hauseigentümer über eine Elementarschadenversicherung. Dieser Prozentsatz wird als unzureichend betrachtet, insbesondere aufgrund der massiven Unterfinanzierung des staatlichen Hochwasserschutzes. In der Oberpfalz können viele Hochwasserschutzprojekte aufgrund des Mangels an Finanzmitteln nicht umgesetzt werden, da nur etwa ein Prozent der Projekte im Einzugsgebiet des Wasserwirtschaftsamts Cham finanziert sind. Dieser Zustand wird angesichts des Klimawandels und der zunehmenden Häufigkeit von Hochwassern als fatal erachtet.

Laura Weber kritisiert zudem die mangelnde Transparenz der Staatsregierung in Bezug auf Hochwasserschutzmaßnahmen. Sie betont die Dringlichkeit einer transparenten Informationspolitik, damit Hauseigentümer schnell und einfach über die potenzielle Gefahr für ihre Immobilien informiert werden können, insbesondere im Falle von Deichbrüchen. Des Weiteren fordert die Grünen-Fraktion im Bayerischen Landtag eine Finanzierung von 180 Millionen Euro für wassersensiblen Landschaftsschutz, Dorf- und Stadtentwicklung sowie übergreifenden Wasserschutz im aktuellen Doppelhaushalt. Ein Dringlichkeitsantrag im April zielt darauf ab, den ökologischen Hochwasserschutz voranzutreiben. Ein weiterer Vorschlag beinhaltet die Einführung eines Wassercent, wie er bereits in Baden-Württemberg für den Hochwasserschutz genutzt wird.