Am 29. Januar 2025 wird die Aufführung „Die Verwandlung“ von Franz Kafka im Stadtsaal Klösterle in Nördlingen stattfinden. Die Vorstellung beginnt um 19:30 Uhr. Die Handlung dreht sich um einen jungen Mann, der eines Morgens mit einer rätselhaften Erkrankung aufwacht und seine Wohnung nicht mehr verlassen kann. Als er während seiner Quarantäne einen kurzen Ausbruch wagt, wird er von seiner Familie und seinem Vorgesetzten aufgrund seines erschreckenden Erscheinungsbildes entsetzt zurück in seine Kammer gesperrt. Von nun an versorgt seine Familie ihn nur noch aus der Ferne und meidet jeden Kontakt zu ihm.
Die Thematik des Stücks ist von Franz Kafka selbst in einem Zitat zusammengefasst: „Das menschliche Dasein ist zu beschwerlich, darum will man es wenigstens in der Fantasie abschütteln.“ Ein weiteres seiner Zitate unterstreicht den tiefen emotionalen Gehalt seiner Werke: „Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.“ Karten für die Aufführung sind erhältlich bei der Tourist Information Nördlingen, im Internet unter www.noerdlingen.de/tickets oder an der Abendkasse ab 18:30 Uhr.
Ein Blick auf die Handlung und Themen von „Die Verwandlung“
Die Erzählung „Die Verwandlung“ kritisiert die Arbeitswelt und das damit verbundene Leben des Protagonisten Gregor Samsa. Vor seiner Verwandlung fühlte sich Gregor in seinem Beruf unwohl, sah sich jedoch einem enormen Leistungsdruck seines Arbeitgebers und seiner Familie ausgesetzt. Er sorgt für den Lebensunterhalt der Familie und hat Angst, seinen Job zu verlieren, selbst nachdem er sich in einen Käfer verwandelt hat. Trotz seiner grotesken Verwandlung möchte Gregor weiterhin zur Arbeit gehen und fühlt sich verpflichtet, seine Familie nicht im Stich zu lassen.
Die Abhängigkeit der Familie von Gregor wird im Verlauf der Geschichte offensichtlich. Am Ende wird er jedoch ausgestoßen, weil er keinen Nutzen mehr bringt. Die Erzählung übt auch Kritik an der Unternehmenskultur, die von Misstrauen geprägt ist; so zeigt der Prokurist bereits bei Gregors Abwesenheit Misstrauen, und der Chef überwacht streng die Angestellten, wobei er ständige Einsatzbereitschaft erwartet. Gregor, der zuvor stets zuverlässig und schnell gearbeitet hat, steht vor dem Gewissenskonflikt, seine Familie glücklich zu machen, while gleichzeitig in die Isolation gedrängt wird, was seine letztliche Bedeutungslosigkeit unterstreicht.